Nach langer – manche mögen sagen viel zu langer Zeit – geht es hier endlich mal wieder vorwärts. Und ich wäre der Letzte, der behauptet, das ich mit diesem Zustand glücklich war, aber aus persönlichen wie vor allem beruflichen Gründen fehlte mir schlichtweg die Zeit sowie auch manchmal die Muße dazu, hier etwas neues Kund zu tun. Nicht dass es nichts Berichtenswertes gegeben hätte ;-) Denn fotografiert habe ich in der ganzen Zeit durchaus mehr als genug. Nur war der größte Teil eben für ein Projekt, das ich erst im vollendeten Zustand vorstellen wollte. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen und über die nächsten Tage will ich Euch deshalb einen der Gründe für die Funkstille näher vorstellen:
Anfang letzten Jahres kam Markus Heffner, seines Zeichens Journalist bei der Stuttgarter Zeitung und Autor mehrerer Bücher (u.a. das Kinderbuch "Hallo Tiger", zu dem ich bereits die Bilder beisteuern durfte), mit der Idee auf mich zu, gemeinsam einen Bildband über die Stuttgarter Wilhelma zu erstellen. Der Letzte stamme aus den 70er Jahren und es wäre wohl nicht verkehrt, hier einen zeitgemäßen und würdigen Nachfolger auf die Beine zu stellen.
Da ich in der Vergangenheit selbst schon Ambitionen in die selbe Richtung an den Tag gelegt hatte, meine Überlegungen aber irgendwie nie aus dem frühen Hirngespinst-Stadium herausgekommen waren, war ich natürlich äußerst leicht zu diesem Projekt zu überreden, zumal er bereits Überzeugungsvorarbeit beim alteingesessenen Konrad Theiss Verlag in Stuttgart geleistet hat, was bekanntlich eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zum fertigen Druckwerk darstellt. Frei nach Wilhelm Busch:
"Leicht kommt man ans Bücher schreiben, doch schwer an Leute, die's vertreiben" ;-)
Schnell wurde das erste Konzept über den Haufen geworfen und von Markus eine noch viel bessere Idee entwickelt, wie denn ein solcher Bildband mit interessantem Inhalt zu füllen sei und alle Beteiligten waren sogleich Feuer und Flamme, so dass wir im April mit den ersten Probeaufnahmen beginnen konnten, um daraus einen Prototypen (sorry, ich komm halt aus der Softwarebranche) zu bauen, mit dem dann auch die Wilhelma selbst von dem Projekt überzeugt werden sollte.
Eines der dabei entstandenen Bilder ist das folgende:
Es zeigt die Pflegerin Lesley Kirchner, wie sie eine ihrer Lieblings-Bonobodamen mit einem Tierfilm auf ihrem iPhone unterhält. Und genau um diese Beziehungen zwischen Mensch und Tier und die daraus resultierenden Geschichten und Anekdoten geht es im Hauptteil des Buches. Natürlich haben auch Gärtner und Botaniker Ihre Favoriten, wie Jürgen Rühle im folgenden Bild mit seinen gigantischen Goldkugel-Kakteen zeigt.
Ergänzt sollten diese Doppelportraits von acht mehrseitigen Reportagen werden, die den Leser und Betrachter hinter die Kulissen eines modernen Zoos führen, sowie mehreren Bildstrecken, in denen die Vielfalt und Schönheit eines zoologischen und botanischen Gartens den Betrachter in Ihren Bann ziehen sollte.
Die Probelayouts wurden also erstellt, die Wilhelma von unserem Konzept überzeugt und im Laufe der kommenden "Wochen" dann alle Unklarheiten beseitigt, sodass wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen konnten. In ungezählten Stunden wurde alsbald jede und jeder in der Wilhelma vor meine Kameras und per Interview in Markus' Schreibblöcke genommen, die nicht schnell genug auf den Bäumen verschwunden waren.
Ein glücklicher Zufall wollte es, dass just im Sommer letzten Jahres die EOS-1D X von Canon endlich verfügbar wurde, was mich natürlich ohne Umschweife zu meinem Haus- und Hoflieferanten Photo Universal nach Fellbach führte und sich für dieses Projekt auch sogleich als absoluter Glücksfall herausstellte. Wobei es mir eigentlich schon zuvor klar war, es aber trotzdem Begeisterungstürme in mir auslöste, als es sich in der Praxis auch so bewahrheitete.
Und ja, es ist natürlich noch immer der Fotograf, der das Bild macht. Aber eine Kamera, bei der der Fotograf auch bei finsteren Verhältnissen den oder die Blitze nur als leichte Unterstützung einsetzen muss, war bei diesem (und vielen anderen) Projekt eine ganz große Hilfe, denn mehr als 30% aller Portrait- und Reportagebilder entstanden mit ISO 6.400 oder höher. Den Bildern sieht man dies aber nicht an und ich habe den Kauf u.a. deshalb auch noch keine Sekunde bereut.
Einmal Hanna Hägele mit Ihren Seehasen bei ISO 12.800...für alle Skeptiker ;-) |
Ohne mich noch weiter in die Details, Schwierigkeiten und sonstigen Geschichten rund um die intensive Foto- und Interviewzeit zu verlieren (davon werde ich bald in einem separaten Blog-Post zusammen mit ein paar "Making Of"-Bildern berichten), möchte ich nun einfach das finale Ergebnis vorstellen, welches ab sofort in allen Buchhandlungen, bei den einschlägigen Online-Gemischtwarenhändlern teils südamerikanischer Herkunft sowie natürlich auch über meine Webseite zu beziehen ist, welche aus diesem Anlass eine neue Landing-Page (zu Deutsch: Startseite) spendiert bekommen hat. Da ich hierfür wie immer weder Kosten noch Mühen gespart habe, ist letzterer selbstverständlich der von mir empfohlene Weg und zugleich der Einzige, bei dem das Buch auch "ab Werk" mit einer Widmung versehen werden kann...
Das gute Stück misst ca. 22x29cm, ist also optisch auf jeden Fall in einem anschaulichen Bereich, mit 216 Seiten aber noch absolut handlich und eigentlich mit 24,90 Euro in Anbetracht von über 250 nicht gerade schlechten Bildern (ja ich bin halt ein Schwabe) und einer großen Menge an interessanten, spannenden und lehrreichen Texten viel zu günstig ;-)
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Bestellungen werden ab sofort über den folgenden Link gerne entgegengenommen:
Mein freundliches Team aus erfahrenen Buch-, Karten und Kalenderversendern freut sich über jede Bestellung...
Zum Abschluss des heutigen Blog-Posts gibt es noch einige weitere Doppelportraits. Mehr zu den Bildstrecken, Reportagen und "Making Ofs" gibt es dann in den kommenden Tagen.
Lothar Haag und der Persische Leopard Aman |
Alexander Mendoza-Weber mit seinen Seepferdchen |
Harry "Balboa" Aberle und die Brillenschlange |
Sylvia Haigis und der Syrische Braunbär Rashid |
Madeleine Häfner mit den Flusspfernden Mike und Rosi |
Bastian Donderer im Mammutbaumwäldchen |
Und last, but never least: Jürgen Deisenhofer mit Eisbär Anton |
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