Heute klingelt der Wecker wieder wie gewonht früh und ich schnappe nach der berühmten Katzenwäsche schnell meinen Rucksack und mein Stativ und hüpfe ins Auto. Schlüssel rein und umgedreht...NIX! Ich denke das kann doch nicht wahr sein und schaue gleich, ob ich irgendetwas angeschaltet gelassen habe...Licht, Blinker , was auch immer...aber es ist alles aus. Ja selbst die Innenlichtautomatik habe ich abgeschaltet gehabt, so dass das Licht auch ausbleibt, wenn die Türen offen sind. Gefahren sind wir seit dem letzten Mal Aufladen meiner Akkus am 12V Bordnetz auch genügend. Da hilft alles nix, der Dead Horse Point wird mich heute sicher nicht vor Sonnenaufgang sehen, wenn überhaupt. Also habe ich mich noch etwas hingelegt und dann bei der Autovermietung angerufen. Die waren sehr nett und haben einen örtlichen Service vorbei geschickt, der mir Starthilfe geben sollte. Nach ca. 1 Stunde war er auch schon da (Moab ist eigentlich gar nicht so groß) und ich öffnete die Motorhaube. Als wir reinschauten fiel uns beiden gleich auf, dass die Kunststoffschutzkappen an der Batterie herunterhingen. Hatte da etwa schon öfter jemand Starthilfe bekommen? Das schien mir 100% sicher der Fall zu sein. Der Karren sprang auf jeden Fall gleich an, als er mit dem Monstertruck des Servicemannes verbunden war und zur Sicherheit liesen wir ihn kurz laufen, bevor wir nochmal testeten, ob er auch wieder von selber anspringt, was er tat. Also gleich nochmal bei der Vermietung angerufen und gesagt, dass wir das Auto gerne tauschen würden. Die Antwort war: Der Wagen läuft wieder und damit gibt es keinen Grund zum Tausch. Als ich darauf bestand, wurde uns angeboten, ihn selbst bei einer Verleihstation zu tauschen, bringen würde uns auf jeden Fall niemand einen neuen. Da alle Stationen mehrere Autostunden von Moab entfernt sind und einen großen Umweg bedeutet hätten, ließen wir es gut sein und hofften darauf, dass er weiter funktionieren würde. Ich hab im Urlaub wirklich keine Lust, mich mit diesen Drecksautovermietern rumzuärgern, sondern werde das hinterher bei der deutschen Agentur machen. Klar ist aber auch, dass wir wohl von National kein Auto mehr mieten werden.
Da wir jetzt kein echtes Vertrauen mehr in das Auto haben, werden wir wohl den Trip zu den Racetracks im Death Valley nicht antreten. Der Ort ist so dermaßen abgeschieden, dass ein nicht anspringendes Auto nach Sonnenuntergang ein ernsthaftes Problem darstellt. Zumal die Piste dorthin ein wahrer Reifenfresser ist und ich wiegesagt mein Vertrauen in dieses Auto sowieso verloren habe. Zu oft hat es irgendwelche kleinere Aussetzer der Elektronik gehabt.
Nach all dem Ärger und Frust (Der Dead Horse Point war eines meiner Lieblingsziele hier um Moab) machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station, dem Monument Valley. Leider war eine Verlängerung um eine Nacht nicht mehr drin, da wir ja noch ein paar Ziele auf unserer Liste hatten.
Wir fuhren bis Mexican Hat und suchten uns ein nettes Hotel, das "The Hat Rock Inn".
Hier ein Blick ins Zimmer mit den zwei für USA typischen Queen-Size-Betten
Der Name des Ortes leitet sich übrigens von einer Felsformation ob, die unweit des nördlichen Endes des Ortes (Es ist eigentlich nur eine winzige Ansammlung von ca. drei Hotels, einer Tankstelle mit Shop, ein Restaurant und ein paar weiteren Häusern ;-) zu finden ist.
Als wir das letzte Mal hier durchkamen, tobte gerade ein heftiger Sandsturm, sodass wir den Hut dieses Mal zum ersten Mal selbst gesehen haben. Nachdem alles im Zimmer verstaut war und ich noch kurz am Computer saß und Bilder gesichtet hab, machen wir uns auf den Weg ins Monument Valley. Noch während wir im Zimmer saßen, hatten wir schon vermutet, dass der Wind heftig zugenommen hatte. Auf dem Weg zum Auto wurde aus der Vermutung bittere Realität. Zum Glück transportierte der Wind nicht genau so viel Sand wie vor drei Jahren, denn damals war Fotografieren unmöglich und ich hatte im Windschatten des Autos nicht ein Mal eine handvoll Bilder am bekannten Milepost 13 geschossen, bevor es auch schon überall knirschte und ich mich zurück ins Auto flüchtete. Als wir diesmal be Meile 13 ankamen, war es etwas besser, denn der Wind war zwar heftig, aber der Sand nur unterhalb von uns und am Horizont in der Luft, nicht aber bei unserem Standplatz. Alles was auf dem folgenden Bild nach Dunst, etc. aussieht, ist schlichtweg waagrecht daherwehender Sand. Eigentlich ist 13 ja meine Glückszahl, schließlich wurde ich an einem Freitag dem 13. 13 Jahre alt ;-) aber hier an dieser Stelle habe ich wohl keines...
Milepost 13
Weiter ging's ins Valley und damit in den Sand. Ich suchte mir einen Windschatten hinter einem Berg, um wenigstens überhaupt etwas Fotografieren zu können. Dadurch gibt's halt leider nur die typischen Klischeebilder, aber eine Fahrt in den Park mit einem gutbezahlten Navajo-Guide (ohne darf man nur genau diese Klischeeorte anfahren) machte unter diesen Umständen leider keinen Sinn. Noch bevor ich mit Fotografieren anfing, beseitigte ich erstmal meinen Kaugummi (natürlich in unserer Mülltüte), denn er hatte sich in Nullkommanix in Schmiergelpaste verwandelt ;-)
Oft fotografiert, aber immer wieder schön...
West-Mitten-, East-Mitten- und Merrick-Butte
West-Mitten-, East-Mitten- und Merrick-Butte
Mitten ist übrigens das englische Wort für Fausthandschuh und ich denke die Assoziation ist durchaus nachvollziehbar. Obwohl wir noch vor dem eigentlichen Sonnenuntergang beim Tor des Parks waren, war es bereits zu. Zum Glück entdeckten wir gleich eine kleine Ausweichroute, sonst wären wir ganz schön dumm festgesessen ;-)
Wir machten uns auf zu Goulding's Trading Post, von wo aus man schön das "Leuchten" der Buttes im Monument Valley nach Sonnenuntergang beobachten und natürlich fotografieren kann. Leider standen wir da nur dumm rum, denn das Leuchten fand heute nicht statt, was wohl auch an der großen Menge Sand in der Luft gelegen haben könnte.
Wir machten uns auf zu Goulding's Trading Post, von wo aus man schön das "Leuchten" der Buttes im Monument Valley nach Sonnenuntergang beobachten und natürlich fotografieren kann. Leider standen wir da nur dumm rum, denn das Leuchten fand heute nicht statt, was wohl auch an der großen Menge Sand in der Luft gelegen haben könnte.
Dann halt ohne Leuchten, die Silhouette ist aber dennoch beeindruckend
Nachdem wir lange genug dumm herumgestanden hatten, machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel. Dort gab es noch ein leckeres (@Stefan: WARMES) Abendessen und anschließend kämpfte ich beim Bloggen noch mit dem kreuzlahmen Internetzugang hier im Hotel. Wo wir gerade beim Thema sind: Eigentlich sind die USA ja ein Hightech-Land, aber die Internetzugänge sind hier oft nicht wirklich prickelnd und wundert Euch deshalb bitte nicht, wenn ich auf Emails im Moment nur sehr zeitverzögert reagiere. Ich nutze die Bandbreite gerade lieber zum Bloggen...
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