Dienstag, 7. Oktober 2008

Donnerstag, 02.10.2008

Mit etwas mehr Kleidern am Körper war die Nacht schon nicht mehr so kalt wie die letzte, aber dennoch hieß wieder früh aufstehen für uns, vielleicht war uns das Glück ja nochmal hold und wir würden wieder auf einen einsamen Bison im ersten Licht treffen. Leider war dem aber nicht der Fall und so musste die Landschaft dafür herhalten.

Nez Perce Creek im Gegenlicht

Nez Perce Creek mit der Sonne im Rücken

Da das Licht schnell schlechter wurde, war jetzt endlich an ein Frühstück zu denken und wir fuhren zurück zum Zeltplatz. Nicht aber ohne vorher auch noch mal ein Gegenlichtpano auszuprobieren. Das Bild zeigt die hier noch sehr deutlichen Spuren des "Großen Feuers" von 1988. (Wikipedia)


Am Zeltplatz angekommen musste erstmal noch das Zelt in der Sonne getrocknet werden, da unser Atem das Zelt bei Nacht stets in eine Tropfsteinhöhle verwandelt hatte. Als das Frühstück verspeist und alles eingepackt war, machten wir uns auf den Weg zum Grand Teton NP, der im Süden direkt an den Yellowstone anschließt. Da wir aber noch genügend Zeit hatten, fuhren wir nicht auf direktem Weg gen Süden, sondern drehte noch eine größere Runde durch den Park, um ein wenig Sightseeing auf amerikanisch zu betreiben, d.h. vor allem aus dem Auto. Wie sagt schließlich ein amerikanisches Sprichwort: When going to Rom, do as the Romans...
Auf diesem Weg konnten wir uns immerhin noch einige Teile des Parks anschauen, die wir beim letzten Besuch noch nicht besichtigt hatten.

An einem schönen Bach angekommen, wollte ich dann aber doch aussteigen und eines der von mir sehr geliebten Bachbildern mit langer Belichtungszeit machen. Leider stellte ich mich im Verlauf des Fotografierens so geschickt an, dass mir die Filtertasche herunterviel und der Graufilter in 1000 Stücke zersprang. Da man i.d.R. aber nur mit einem solchen Graufilter auf die benötigten langen Verschlusszeiten kommt, war's das damit für den Rest der Reise mit Wasserbildern dieser Art. Wenigstens ist das Bild das ich bei dieser Aktion gemacht auch nix berauschendes geworden, da hat sich der Verlust des Filters wenigstens gelohnt :-(

Als wir durch das Hayden Valley des Yellowstone kamen, gab's endlich die bekannten "großen" Bisonherden, die um diese Jahreszeit dort relativ sicher anzutreffen sind, zu sehen. Groß nur in Anführungszeichen, denn im Vergleich zu vergangenen Zeiten ist das natürlich gar nix. Bevor der Weisse Mann in dieses schöne Land eingefallen ist, gab es noch schätzungsweise 60 Millionen Bisons. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte er damit aber bald aufgeräumt und es verblieben noch ca. 800 Tiere, ca. die Hälfte davon im Yellowstone, wo sie aber von der Armee geschützt werden mussten. Heute gibt es wieder ca. 3500 - 5000 Bisons im Yellowstone und ca. 350.000 in Nordamerika. Mehr dazu bei Wikipedia...

Leider war das Licht aber noch relativ bescheiden, so dass ich nur der alten Pölkingschen Weißheit folgen konnte: If you can't make it good, make it big!


Jetzt hies es noch schnell etwas Essen und Bezin fassen und dann machten wir uns direkt auf gen Süden in den Grand Teton NP. Noch nicht recht im Park angekommen, wurden wir auch schon von den gigantischen Farben der Aspens und der Cottonwood Bäume erschlagen. Diesesmal hatten wir den Zeitpunkt wohl recht gut erwischt, was aber reine Glückssache ist, denn nicht zuletzt durch die globale Erwärmung ist eine Vorhersage dafür reine Kaffeesatzleserei.

Sogleich musste ich aus dem Auto stürzen und mit Stativ, Panoramakopf und Teleobjektiv auf die armen Bäume losgehen. Da der meiner Meinung nach beste Standort für "mein" Motiv mitten in der Straße war, kassierte ich mir dafür auch gleich eine Standpauke eines Polizisten ein, der meinte, dass dies absolut kein geeigneter Platz für ein Foto sei. Als ich erwiederte, dass es zugegeben ein etwas gefährlicher Platz sei, die Einschätzung aber, ob er für ein gutes Foto tauge, doch besser von mir getroffen werden könnte, schaute er schon etwas verdutzt. Da ich aber die Straße sogleich verließ (mein Bild war ja schon im Kasten), gab er sich damit zufrieden und fuhr weiter. Keine Ahnung, ob das Bild in der Größe wirklich zur Geltung kommt, uns gefällt es aber auf jeden Fall...

Die Zeit war schon etwas fortgeschritten (wie immer, wenn ich das Auto mal kurz für "ein" Bild verlasse) und wir fuhren weiter gen Süden. Da der Wetterbericht leider sehr düster aussah, beschlossen wir statt nach einem Campground lieber ein festes Dach für uns beide aufzusuchen und machten uns auf den Weg nach Jackson, der schnuckligen kleinen Cowboystadt am Südausgang des Parks.

Leider liefen uns weiter südlich nochmal ein paar gigantische Aspens über den Weg, diesmal eher in rot gehalten und eigentlich auch eher etwas neben der Straße, sodass auch hier ein Stop eingelegt werden musste. Von weitem beschlich mich dabei aber der leise Verdacht, dass da irgendetwas ganz komisches durch das Wäldchen lief und bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das etwas auch gleich als Leitungsdrähte. Wie kann man nur sowas hässliches durch sowas schönes ziehen? Naja, dann muss da ausnahmsweise halt Photoshop aushelfen...

Auch hier kann man sicher nur erahnen, wie das ganze in groß aussieht (Es ist ein Panorama aus fünf Einzelbildern), aber die Querformatigen Bilder haben alle die Drähte mit drin und zum photoshopen habe ich gerade eher keine Lust ;-)

In Jackson angekommen suchten wir uns gleich ein Motel, das zwar günstig war, leider aber nicht sehr sauber und Wireless Internet gab es zwar wie versprochen, nur leider nicht mehr im Zimmer, sonder nur vor der Tür auf dem Parkplatz :-( sodass ich auch hier meinen Blog noch nicht starten konnte, wir dafür aber nach einem wiedermal langen Tag um so früher ins wohlverdiente Bett fallen konnten.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bravo.
Nice blog.
Beautiful pictures.

Please visit:
http://bali-universe.blogspot.com

Good luck
Keep blogging.

Anonym hat gesagt…

Brother, wieder atemberaubend schöne Fotos . . .
Die Espen-Fotos sind genial - was für ein Farbenspiel!
All the best wishes from Swabia ;-)
Susanne & Darko

With the Eye of the Tiger hat gesagt…

Thanks a lot you guys!

@Darko: Hope to see you soon back in good old Swabia!

Best
Harald