Ich nicht, aber ziemlichen Respekt habe ich vor dieser Katze schon. Und vor dem Exemplar im folgenden Bild ganz besonders. Ihr Name ist Petra, sie lebt in der Wilhelma in Stuttgart und ist eigentlich ja eine Jaguar-Dame.
Der umgangssprachliche Begriff "Panther" wird leider noch immer sehr häufig unwissentlich verwendet, jedoch gibt es eigentlich gar keine einzelne Katzenart mit diesem Namen. Je nach Gegend meint man damit (meist schwarze) Individuen von Jaguaren (in Süd- und Mittelamerika) oder Leoparden (in Afrika und Asien) oder auch Pumas ("Florida-Panther").
Die beiden Erstgenannten können zusammen mit den Servalen als einzige Katzen so wie Petra eine fast komplette schwarze Fellfärbung besitzen. Dabei handelt es sich um eine genetische Veränderung - manche sprechen auch von einem Defekt - welche die Bildung von schwarzen Farbstoffen verstärkt, dem sog. Melanismus. Dabei ist wie gesagt das Fell nicht komplett schwarz, die eigentliche Zeichnung scheint je nach Lichteinfall noch immer durch.
In Waldgebieten stellt der Melansimus für beide, Jaguare und Leoparden, keinen Nachteil sondern eher einen Vorteil bezüglich der Tarnung dar und auch die damit einhergehende bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber viralen Infekten läßt den Begriff "Defekt" unagemessen erscheinen. In einem offenen Lebensraum wie den afrikanischen Savannen ist der Vorteil natürlich komplett dahin, weshalb man dort auch keine melanistischen Leoparden (Jaguare haben es in Afrika eh besonders schwer, egal ob schwarz oder normal gefleckt ;-] ) antrifft.
Da Jaguare in Ihrem Verbreitungsgebiet fast ausschließlich in Wäldern vorkommen, ist nicht der einzige Grund dafür, dass es weit häufiger melanistische Jaguare als Leoparden gibt. Auch die Tatsache, dass der Melanismus bei Jaguaren - im Gegensatz zum rezessiven Melanismus bei Leoparden - dominant vererbt wird, trägt dazu bei.
Und die liebe Petra ist auch in Ihrem fortgeschrittenen Lebensalter noch immer ziemlich flink, weshalb ich die Fotos von Ihr nur mit dem besagten größten Respekt geschossen habe. Schnell ist sonst nämlich Schluss mit lustig. Doch die Tatsache, dass sie mit den Fotos auf ihre alten Tage neben einem Kalender-Star auch noch zum Cover-Star wird, haben sie wohl zum ganz "relaxeden Posen" bewogen ;-)
Und das wurde dann auch gleich noch mit einem zusätzlichen Poster zusammen mit dem Cover der Ausgabe 10/2010 der amerikanischen NGK belohnt und macht neben ihr natürlich auch den Fotografen Stolz...