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Freitag, 31. August 2012

Fortschritt

Schon lange wollte ich einige Panorama-Bilder an unseren Wänden gegen aktuelle Prints auf gutem Papier und ordentlich aufgezogen austauschen. Die bisherigen stammten noch von Druckdienstleistern und weder das Papier oder Druck noch meine damalige Art des Aufziehens (ich sag nur Sprühkleber *schüttel*) passten eigentlich zu den Bildern. Doch "leider" habe ich in der letzten Zeit fast Ausschließlich für Kunden und weniger bis gar nicht für mich gedruckt (OK, der Drucker muss natürlich refinanziert werden ;-)

Jetzt hatte ich vorgestern endlich etwas Luft und Muße und bin das Ganze angegangen. Eines der Bilder hatte allerdings schon immer einen Makel, denn die ursprüngliche Bearbeitung hatte an einer Stelle in den gelben Herbstblättern keinerlei Zeichnung mehr und das wirkte etwas unschön. Der Fehler liegt hier natürlich schon in der Aufnahme, da der gelbe Kanal an dieser Stelle leider etwas arg rechtslastig fotografiert wurde. Offensichtlich ging mein "Expose to the right" hier etwas zu weit "to the right". Zu meiner Verteidung kann ich auch nicht mehr anführen, als dass die Einzelbilder des Panos mit der guten alten 1Ds MK2 aufgenommen wurden, deren Display heute noch nicht mal mehr in einem Mäusekino akzeptiert werden würde und dass der gelbe Kanal auch in keinem Histogramm auftaucht. Trotz allem wusste ich natürlich, dass in der Fotografie gelb eine der heikelsten Farben überhaupt ist, das sie von Haus aus sehr hell ist und Zeichnung hier schnell verloren geht. Nur bei all der Begeisterung über die schöne Landschaft trat das wohl zu sehr in den Hintergrund.

Version von 2008 (LR 2)
Version von 2012 (LR 4)

Damals, im Herbst 2008, hatte ich mit Lightroom 2 leider auch noch keine Möglichkeit, diesen Makel irgendwie zu beheben. Doch der Fortschritt im Bereich der RAW-Konverter war seit dem schon fast phänomenal und spätestens mit LR 4 haben wir traumhafte neue Möglichkeiten. Also machte ich mich erstmal daran, die Einzelbilder des Panos neu zu bearbeiten. Und siehe da, LR 4 holte das zurück, was dem Bild noch fehlte. Die Unterschiede in den 50% Crops spiegeln das ungefähre Ergebnis im Druck recht gut wieder. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht riesig wirken, werten sie den finalen Print doch gehörig auf.

One Thousand Shades of Green
One Thousand Shades of Green
Und hier das eigentliche Pano (aus 9 Einzelbildern mit dem 70-200 bei 150mm), welches im Oktober 2008 in Idaho aufgenommen wurde und dafür sorgte, dass wir unser eigentliches Reiseziel an diesem Tag nicht mehr erreichen konnten, da ich für das Foto viel zu viel Zeit gebraucht hatte...wie immer halt...

Und die Moral von der Geschichte: Es lohnt sich also hin und wieder das eine oder andere besondere alte Bild nochmal mit einem aktuellen RAW-Konverter neu zu bearbeiten. Manchmal sind die Unterschiede sogar noch größer...

Ein Hoch und noch ein paar weitere Bilder also auf den Fortschritt und die tollen Entwickler bei Adobe, auch wenn ich sie sonst auch mal gerne verfluche ;-)

Ein besser belichtetes Einzelbild vom selben Ort
Die folgenden beiden Bilder stammen vom selben Tag (das Erste) bzw. von ein paar Tagen zuvor (das Zweite) und haben von der Überarbeitung in einer neueren Version des LR-Entwicklungsprozesses ebenfalls profitiert.

Somewhere in Utah
Somewhere in Montana

Wobei Bild 2 sich so nur mit dem 2010er Prozess von LR erzeugen lässt, aber nicht mit dem aktuellen 2012er. Fortschritt ist also nicht immer besser ;-)

Und zum Schluss noch ein Beweis dafür, dass ich gelb auch beim Panorama-Fotografieren richtig belichten kann. Das Hochformat Pano besteht aus 4 Einzelbilder, ebenfalls mit dem 70-200 bei 150mm Brennweite aufgenommen. Wie immer können die kleinen Bildchen im Web den eigentlichen Print nicht wirklich wiedergeben. Der Print von diesem Pano auf Hahnemühle Bamboo ist einer meiner absoluten Lieblingsprints und ich habe ihn ohne Glas in einen Nielsen-Rahmen mit sehr tiefem schwarzen Profil gerahmt, was ihn nochmal schöner erscheinen läßt.

Fall Colors of the North
Die anschließende Diskussion mit einem Polizisten nach der Aufnahme hat sich auch beim Rückblick nach fast 4 Jahren wirklich gelohnt ;-)

Zum Aufziehen solcher Bilder, die ich ohne Glas und Passepartout einrahme, benutze ich mittlerweile nur noch "Dorée Mount" oder "Crescent Perfect Mount". Beide sind ein Traum zum Aufziehen, wobei ich die Variante von Crescent besser finde, da hier die Abziehseite gekennzeichnet ist und sich auch besser abziehen lässt. Interessanterweise zeigt das Bild im Shop von Bösner einen Bogen von Crescent und nicht das eigentlich angebotene Dorée-Produkt. Ein Schelm, der böses dabei denkt.

Aufmerksam wurde ich auf dieses Material übrigens durch Frau Kubik von der Bilderwerkstatt. Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank dafür!

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Sonntag, 05.10.2008

Ein neuer Morgen, ein neues Glück, das selbe Spiel...obwohl, nein, das Wetter war noch trüber, zumindest gefühlt :-(

Trotzdem fuhr ich wieder zu Schwabacher Landing, denn der Abend hatte ja gezeigt, dass man auch Glück haben kann. Das Glück war heute allerdings auch vor dem elenden Wetter geflüchtet und so war ich schon bald wieder bei Sonja zurück im Hotel. Da die Strecke, die wir heute zurücklegen wollten, recht lang ist, checkten wir gleich aus und deckten uns anschließend noch mit Proviant ein und machten uns auf den Weg.

Wir beschlossen nicht der Route von Googlemaps nach Moab in Utah zu folgen, sondern suchten uns eine eigene heraus, von der wir hofften, das sie sich landschaftlich lohnen würde: Jackson - Bear Lake - Saltlake City - Moab

Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Abschnitt bis kurz vor Saltlake City war einfach nur ein Traum. Leider konnten wir uns nur einmal zum Anhalten überreden, da die Strecke wie gesagt nicht gerade kurz war. An einer Stelle in Idaho taten wir es aber doch, denn die Bäume am Hang gegenüber sprangen uns sofort ins Auge.

One Thousand Shades of Green

Im Nachhinein ärgerte ich mich, dass wir nicht öfters gehalten hatten, denn wir schafften es sowieso nicht bis Moab und machten in dem Kaff Price in Utah station. Auf der Suche nach einer Bleibe landeten wir zuerst bei einem National Inn. Der Preis war hoch, kein Frühstück dabei und die Zimmer eher schäbig. Wir lehnten dankend ab und wurden mit den Worten "I bet you'll come back later" verabschiedet. Naja, das werden wir ja sehen, zur Not haben wir ja noch ein Zelt ;-)

Das Holiday Inn war der nächste Kandidat und noch teurer, dafür sah aber auch alles sehr gediegen aus und das ganze Hotel war schon passend für Halloween geschmückt. Wir wollten aber auf keinen Fall so viel für eine kurze Durchreisestation bezahlen und als dritte Möglichkeit blieb ja noch ein Motel 6 genau gegenüber. Es stellte sich als das günstigste heraus, Frühstück und (wichtig) Internet inklusive...

Zum Abendessen gab's noch ein leckeres Baguette und Wienerle (Mikrowelle sei dank) und danach schliefen wir auch schon recht schnell ein.

Montag, 6. Oktober 2008

Mittwoch, 01.10.2008

Die Kälte holte uns wie erwartet schon lange vor Sonnenaufgang aus den Schlafsäcken und wir beschlossen für die nächste Nacht noch mehr anzuziehen. Der Einzige, der nicht gefroren hatte, war Sonjas Nilpferd.

Eigentlich ist er ja eine Wärmflasche, da es aber auf dem Campground nur kaltes Wasser gibt, hat Sonja eben ihn gewärmt, anstatt umgekehrt...

Im ersten Licht hatten wir dann das Glück, einen einsamen Bisonbullen zu finden, der noch dazu wunderschön im Gegenlicht stand und mich auch ohne zu Murren etwas näher kommen ließ. Der einzige Haken an der Sache, die Straße verlief hinter ihm und ich hatte mein Stativ noch nicht auf den Boden gesetzt, da hielt auch schon ein Auto (unseres Stand natürlich weit weg) direkt hinter ihm an und versaute mir das Bild. Doch aus einem wurden gleich mehrere und sogleich sprangen viele andere Menschen mit schönen bunten Jacken hinter dem Bison herum, so dass an ein Bild nicht zu denken war. Aber bitte nicht falsch verstehen: Natürlich hatten die anderen genauso das Recht, sich das wunderschöne Tier aus der Nähe zu betrachten und zu fotografieren und ich bin ihnen auch nicht böse, nur enttäuscht, dass ich nicht das Bild machen konnte, dass ich eigentlich im Kopf hatte. Denn als die anderen wieder verschwunden waren und ich freie Sicht hatte, war die Sonne schon höher und die Luft auch nicht mehr so kalt, so dass der Atem und der dampfende Körper nicht mehr so gut im Gegenlicht heraus kamen und leider hat man so eine Gelegenheit nur selten, denn die Bisons sind meist nicht alleine und dann kann man nicht so dicht heran und auch nicht so leicht ein einzelnes Tier herausstellen.


Danach haben wir erstmal herzhaft gefrühstückt, den Park weitererkundet, bei der Snowlodge etwas Nachschub eingekauft und zu Mittag gegessen und sind anschließend zum Hügel hinter dem Grand Prismatic Spring gewandert. Dort konnte ich endlich das Panorama machen, das bei unserem letzten Besuch im Yellowstone leider nicht möglich war, da es permanent bewölkt und sehr, sehr neblich war. Heute dagegen schien die Sonne und hier schonmal die erste Rohfassund des Panoramas, mehr war auf die schnelle noch nicht drin...


Danach entdeckten wir einen wunderschönen Bach, dessen Boden aus schwarzem Gestein bestand, und der trotz aufziehendem Gewitter noch abgelichtet werden musste.


Da das Gewitter dann doch noch etwas länger brauchte, blieb noch Zeit für ein angenehmes Fußbad, denn das Wasser hatte wie so oft im Yellowstone eine sehr angenehme Temperatur von sicher 30 Grad.


Das Gewitter zog dann zum Glück in eine für uns günstige Richtung, so dass wir uns ins Madison Valley aufmachten, wo wir auf Wapitihirsche hofften, die zur Brunftzeit dort oft zu finden sind. Wir hatten Glück, wenn auch das Licht durch die vor die Sonne wandernden Wolken nicht so schön war, wie man es sich zum Sonnenuntergang erhofft. Im Gegenteil, es war leider schon sehr finster, als der Bulle sich mit seinem Harem endlich vernünftig zeigte.

Nix besonderes, aber man sieht schön, wie es bei den Wapitis so abläuft. Die Damen speisen und der vermeintliche Chef passt auf, dass ihm kein anderer Kerl die Damen abspenstig macht. Das ist sehr anstrengend, wodurch die Männchen während der Brunft im Herbst auch gewaltig abnehmen, was die Überlebenschancen im harten Winter nicht wirklich steigert.

Als das Licht dann vollends verschwunden war, ging's zurück zum Campground, wo wir nach kurzem Abendessen schon bald wieder in die Schlafsäcke krochen und hofften, dass der Regen uns auch in dieser Nacht verschonen würde...

Dienstag, 30.09.2008 (2)

Mittags ging es von Bozeman in Montana Richtung Yellowstone in Wyoming. Wir wählten dazu die wunderschöne Route über Livingston und Gardiner nach Mammoth Hotsprings, also den Nordeingang des Parks. Unterwegs sahen wir das erstemal eine Herde Pronghorn-Antilopen, die aber auf Grund des schlechten Mittagslichts nicht als Fotomotiv herhalten mussten. Überhaupt habe ich mich heute auf nur zwei Bilder beschränkt, die beide noch aus dem gleichen Foto resultieren, lediglich in Lightroom anders bearbeitet wurden. Da ich mich nicht entscheiden kann, welche Variante mir besser gefällt, habe ich mal beide eingefügt und würde mich freuen, wenn Ihr fleissig in den Kommentaren Euren Favoriten wählt, gerne auch mit Erklärung...

Die Bilder wurden in einem kleinen "Aspen Grove" zwischen Mammoth und Madison gemacht, falls das jemand interessiert.

Anschließend gings zum Madisoncampground, wo wir noch einen der wenigen Zeltplätze ergattern konnten. Um diese Jahreszeit gibt es zwar nicht mehr so viele Besucher im Yellostone (die Farben sind zwar wunderschön, aber es wird auch schon sehr kalt, s.u.) aber es haben insgesamt auch nur 4 Zeltplätze geöffnet, und nur der Madison liegt halbwegs zentral. Als das Zelt kurz darauf aufgebaut war und wir noch eine Kleinigkeit gegessen hatten, war es auch schon 20.00 Uhr und das letzte Informationsprogramm der Saison im natürlichen Amphitheater des Zeltplatzes begann. Das Thema war das große Erdbeben der Stärke 7.5, welches am 18. August 1959 den Yellowstone NP erschütterte. Dabei ging von einem Berg eine Gesteinslawine ab, die innerhalb von ca. 1,5 Minuten soviel Gestein zu Tale transportierte, wie während dem Bau des Panamakanals ausgegraben wurde. Der zweite sehr beeindruckende Fakt: Ein See hatte sich durch das Beben auf einer Seite so stark abgesenkt, dass das Wasser des Sees daraufhin im ca. Stundenrythmus zwischen den beiden Enden des Sees hin- und herschwappte...

Als der Vortrag zu Ende war, sind wir schnell ins Zelt und in unsere Schlafsäcke gekrochen, denn seit Sonnenun-tergang hatte es schon merklich abgekühlt. Der Temperaturunterschied ist hier schon sehr gewaltig zwischen 28 Grad am Tag und -4 Grad bei Nacht. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den Wind waren es nachts gefühlt sogar noch einiges weniger...

Aber die Kälte hat auch was sehr gutes...sie erleichert einem das frühe Aufstehen am morgen doch ganz gewaltig ;-)