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Montag, 18. Mai 2009

Working the Flow

Und wo wir gerade schon mal bei dem Thema sind, beschreibe ich einfach mal noch ein paar weitere Aspekte zum Thema Bilder runterladen, die ich wichtig finde und über die man des öfteren auch IMHO unsinniges im Web findet oder bei anderen mitbekommt. Sogar der eine oder andere Profi spielt da nach meiner bescheidenen Meinung Russisch Roulette mit seinen Bildern, und das unnötiger Weise.

Als erstes kann ich jedem die gestern genannte Software nur wärmstens empfehlen:
  1. Sowohl ImageIngester Pro (IIP) als auch Downloader Pro (DLP) benennen die Bilder beim runterladen auf jede nur denkbare Weise um, um sie eindeutig zu machen und dem jeweiligen Workflow anzupassen. Dabei werden auch gleich die entsprechenden Ordner angelegt, ebenfalls beliebig nach eigenen Bedürfnissen anpassbar. Und das ganze geht weit über die Möglichkeiten von Lightroom hinaus. Hier besteht meiner Meinung nach noch viel Potential bei Lightroom.
  2. Beide erstellen auf Wunsch (und das ist sehr zu empfehlen) gleich eine Kopie jedes Bildes auf einer weiteren Festplatte. So hat man direkt beim Herunterladen der Bilder ein Backup jedes Bildes und kann die Karten ohne Sorge wieder weiter verwenden. Dieses Backup landet bei mir, wenn ich auf Reisen bin, auf einer LaCie Rugged Festplatte, die ich immer dann, wenn ich nicht bei meinem Laptop und meinem Fotorucksack bin, in meiner Jacken- oder Hosentasche und ist damit der optimale Diebstahlschutz.
  3. DLP kann die Kamera an der Seriennummer in den EXIF-Daten erkennen und diese Info beliebig in den Dateinamen mit einfließen lassen. Sehr wichtig, wenn man mehr als eine Kamera hat und die Dateinamen trotzdem eindeutig halten will. Das geht nämlich mit einer Kombination aus Datum und Bildzähler der Kamera alleine nicht.
  4. IIP kann automatisch jedes RAW durch den Adobe DNG-Converter jagen und das Ergebnis hinterher gleich wieder löschen. Wozu? Das ist im Erfolgsfall ein recht sicherer Beweis dafür, dass das RAW in Ordnung ist und das Kopieren funktioniert hat. Damit fühl ich mich nach dem Herunterladen doch gleich viel besser ;-) JPEGs werden auf Wunsch ebenfalls mit einer recht vernünftigen Methode verifiziert.
  5. Mit beiden kann man mehrere Karten gleichzeitig herunterladen, wenn man mehrere Reader auf einmal einsetzt. Vor allem bei Hochzeiten, wo es oft etwas stressig zugeht, möchte ich dieses Feature nicht mehr missen. Das ist bei mir auch der Hauptgrund für den FW800-Reader, dessen Speed mir da schon öfter geholfen hat.
Am liebsten hätte ich ja die Features von beiden Programmen, aber auf dem Mac gibt's nur IIP und das hat das Seriennummer-Feature eben nicht. Ich hab meinen Workaround dafür, werde aber den Autor von IIP weiternerven, bis er es noch einbaut ;-)

Von der Software zur Hardware: Neben den beiden winzigen Stickreadern habe ich auf reisen auch noch die Kabel für Platte und Reader doppelt dabei, denn die Kabel brauchen auch nur wenig Platz und wenn mal eines den Geist aufgibt, ist die Kette genauso unterbrochen, wie wenn der ganze Laptop ausfällt. Für letzteren Fall habe ich noch meinen kleinen Helfer mit dem drolligen Namen im Gepäck: Den Hyperdrive Space (HDS).

Nachdem die Bilder auf Laptop und LaCie kopiert wurden, wandert jede Karte noch mal in diesen kompakten Imagetank. Erst dann wird sie wieder zum Fotografieren verwendet und ich habe somit immer drei Kopien aller Bilder, was einem IMHO die eigenen Bilder Wert sein sollten. Der HDS reist in einem staub- und wasserdichten Pelicase (1020) immer in meinem Fotorucksack, denn was nützen mir die ganzen Kopien der Bilder, wenn während meiner Abwesenheit das Hotelzimmer oder das Auto geplündert werden?

Passiert ist mir zwar noch nie etwas, ich habe auf Reisen oder auch zu Hause noch nie ein einziges Bild verloren, weder durch Diebstahl noch durch defekt, aber genau dafür, dass das so bleibt, treib ich den ganzen Aufwand. Nennt mich paranoid, aber ich glaube an Onkel Murphy und weiss, dass trotz der ganzen Vorsichtsmaßnahmen irgendwann der Tag kommt, wo etwas daneben geht. Aber dann kann ich mir wenigstens nicht vorwerfen, ich hätte nicht vorgesorgt. Und die hier beschriebenen Maßnahmen sind entweder recht günstig, platzsparend oder zumindest ein einfaches Muss, wie z.B. die zweite LaCie Rugged Platte. Wer seine Bilder auf Reisen nur auf den Laptop kopiert oder sich darauf verläßt, dass der Laptop/Cardreader schon nicht kaputt geht, ist ziemlich mutig. Mir hat in Los Angeles der nette Sicherheitsbeamte bei der Handgepäckontrolle mal den Laptop aus min. 20cm Höhe in die Plastikwanne geworfen, mit der die ganzen Sachen durch den Scanner fahren. Passiert ist zum Glück ausser einem abgebrochenen Plastikteil nix, aber das hätte auch ganz anders ausgehen können...deshalb bin ich nur noch mit Laptop und HDS zusammen unterwegs.

Leider ist das gute Stück nicht mehr auf dem bisherigen weg erhätlich, auch der Nachfolger Hyperdrive Colorspace wird nicht mehr vertrieben. Warum nur? Ganz einfach: Nachdem die altehrwürdige JOBO AG mit ihrem Giga Vu (pro/extreme/evolution und wie sie alle hießen) ewig bis zur Marktreife gebraucht hat und letztendlich doch nur eine super teure und viel zu langsame Lösung präsentiert hat, haben sie sich einfach die beiden Hyperdrives geschnappt und vermarkten sie jetzt unter ihrem eigenen Namen (Giga Vu sonic und Giga One sonic). Natürlich etwas teurer als sie bisher zu bekommen waren ;-)

Bitte nicht falsch verstehen, der Giga Vu extreme ist eigentlich ne tolle Sache, aber für 750,- Euro gibt es schon komplette Laptops mit allem drum und dran, die zwar sperriger und bei weitem nicht so robust sind, aber um ein vielfaches flotter zu Werke gehen, als der Jobo. Die Robustheit ist noch das Hauptargument für den Jobo. Weiss jemand, ob man jetzt wenigstens die Festplatte selber tauschen kann?

Natürlich interessiert mich Eure Meinung zu den hier beschriebenen Punkten, also nicht hinter dem Berg damit halten, vor allem wenn Ihr ganz anderer Meinung seit.

Für alle, die das alles gar nicht interessiert, hier nochmal ein paar Bilder, natürlich wieder vom abgelutschten Colorado Plateau:

Schnee am Dead Horse Point

Green River overlook: Eines meiner Lieblingspanoramen

Nochmal im Detail

Wotan's Thron, Grand Canyon North Rim

Was "Hohes" zum Schluss. Kein arg schönes Licht, aber trotzdem mehr als bizarre Landschaft.

The Rimrocks

Sonntag, 5. April 2009

Weiße Pracht

Der Wecker klingelte heute morgen gleich noch etwas früher (5.20) als sonst, den ich hatte mir vorgenommen, dem Dead Horse Point endlich eine Besuch abzustatten. Beim letzten Versuch hatte mich ja der Mietwagen vollends ganz im Stich gelassen.

Laut Wetterbericht war für die Nacht und auch tagsüber mit Schnee zu rechnen. Genau was ich mir gewünscht hatte. Also schaute ich gleich mal zum Fenster raus und siehe da: Es hatte geschneit. Und wie! Selbst hier unten in Moab lagen min. 2 Inch (ja, so komisch messen die das hier) und es schneite noch immer.

Also ganz warm einpacken, Rucksack und Stativ geschultert und ab ins Auto. Die Fahrt zum Park wird ein richtiger Spaß, den je höher ich komme, desto mer Schnee liegt natürlich. Am höchsten Punkt der Strecke sind es gut und gerne 15-20 Inch. Auf jeden Fall mehr als unter mein Auto passt und wie sich herausstellt, bin ich außer den Rangern der einzige Trottel, der hier schon um die Uhrzeit unterwegs ist. Angesichts der Tatsache, dass der komplette Himmel ein einziges grau in grau ist, muss ich mich natürlich schon fragen, was das überhaupt soll.

Aber die Erfahrung zeigt, dass die Wolken immer mal wieder aufreisen und damit eine wunderschöne Lichtstimmung herbeizaubern kann. Also bleibt mir nix anderes übrig, als daran zu glauben...

Am Aussichtspunkt angekommen, schneite es noch immer, doch der Schnee war hier oben vergleichbar trocken und wurde vom Wind wunderschön auf den roten Felsen verteilt.

Nach Jay Maisel braucht ein gutes Foto genau drei Dinge:
  1. Light
  2. Color
  3. Gesture
Gestalt/Ausdruck (Gesture) hat es hier oben mal wirklich mehr als genug, man muss es nur einfach rausschneiden aus der Landschaft ;-) An Farbe (Color) mangelt es auch nicht, zumal die roten Felsen wunderbar mit dem frischen Schnee harmonieren. Fehlte also nur noch Licht...das bedeutet: Warten!

Oder sich erstmal einen guten Standpunkt für ein Foto suchen. Als ich den glaubte gefunden zu haben, ging ich wieder zu Punkt 1 "Warten" über. Um das ganze etwas leichter zu machen, gönnte ich mir eine der beiden Energieriegel, denn Frühstück gibt's im Super 8 erst ab 6.00. Als ich den Tiger's Milk Bar (Die Rückrufaktion für genau meinen Riegel, die ich beim googeln des Links gerade entdeckt habe, ignorieren wir jetzt einfach mal ganz leger) gerade verschlungen hatte, sah ich plötzlich etwas blaues am Himmel, doch leider Fehlalarm. Die Sonne schaffte es noch nicht ganz durch und der blaue Fleck war in nullkommanichts wieder verschwunden.

Zum Glück war ich warm eingepackt, sonst wäre die Warterei noch spaßiger geworden. Irgendwann hatte der Himmel dann doch etwas Erbarmen mit mir und ich konnte loslegen. Das Licht war zwar nicht wirklich toll, aber nach Jay Maisel kann, wenn 2 der 3 Zutaten ausreichend vorhanden sind, die dritte auchmal etwas hinterher hinken. Aber macht Euch doch einfach selber ein Bild:


Als ich den Juniper Tree gerade fertig hatte, kam mir durch den fast wadenhohen Schnee ein asiatisches Pärchen entgegen, bei dem sie Crocs trug, und zwar barfuß!!! Auf dem Rückweg machte ich im Visitorcenter halt, um die Gebühr für den Park noch zu bezahlen, nachdem morgens noch keiner mein Geld gewollt hatte. Dort sah ich auch das Pärchen wieder sodaß ich dank Sonjas Panasonic LX-3 heimlich das folgende Beweisfoto machen konnte:

Naja, jeder wie er mag. Ich war froh um meine Wasserdichten Stiefel, denn mittlerweile taute es schon wieder gewaltig.

Danach ging's zurück zum Hotel. Ich verbrachte die zeit mit Koffer packen, Flüssigkeit und Kaubares (Obst, hallo Herr Ernährungsberater) nachtanken, Bilder runterladen und da ich eine der beiden benutzten Karten (die bei weitem vollere, natürlich) vergessen hatte, auf meinen Hyperdrive zu laden, hatte ich auch noch etwas Zeit zum Bloggen, bevor ich wieder losziehen konnte. Denn der Hyperdrive oder meine LaCie-Rugged-Platte sind meine ständigen Begleiter. So habe ich immer mind. 1 von den 3 Kopien meiner Bilder bei mir. Ja, nennt mich ruhig paranoid, aber Murphy war schließlich Amerikaner und die Vorstellung, meine Bilder von diesem Trip zu verlieren, ist einfach undenkbar ;-)

Wenn Ihr Euch fragt, ob ich so schnell blogge oder der Hyperdrive so lahmarschig ist: Ich habe natürlich den Paranoiker-Modus aktiviert, der jedes einzelne Bild nochmal komplett vergleicht, nachdem er es kopiert hat, dauerte es halt etwas länger. Aber was nützt mir eine Kopie meiner Bilder, von der ich nicht weiss, ob sie überhaupt in Ordnung ist...

Da es währendessen eh regnete, war's auch nicht so schlimm. Als alles endlich beendet war (kopieren, bloggen und der Regen), machte ich mich auf zum Delicate Arch. Mir war zwar von vorneherein klar, dass heute nicht das richtige Wetter dafür war, aber ich mag die kleine Wanderung dort hinauf einfach sehr und wollte mir schließlich auch mein Abendessen bei Denny's verdienen. Außerdem war das Wetter auch für so ziemlich alles andere mehr als bescheiden.

Schon nach den ersten Metern auf dem Felsteil der Route merkte ich, dass es da oben sicher richtig kräftig pusten musste und als ich oben ankam, bestätigte sich das gleich so richtig. Aber Woolpower sei dank, war's mir dennoch angenehm warm um's Herz. Allerdings nicht wegen des Lichts, denn das war genau wie erwartet.

Doch das gab mir die Gelegenheit, mich auch mal selber unter den Arch zu stellen und mich von einem der ganz wenigen anderen hier oben fotografieren zu lassen.


Verglichen mit den sonst bis zu 150 und mehr Besuchern war es heute mal richtig ruhig hier oben. Seht selbst:


Aus dieser Perspektive sieht man auch mal das natürliche Amphitheater richtig gut. Weil ich nicht gleich wieder verschwinden wollte, probierte ich einfach noch ein bissel mit Sonjas Lumix rum. Hier mal eine wie ich finde komplett andere Ansicht. So habe ich sie zumindest bisher noch nirgends gesehen...


Und hier der Arch mit dem South Window im Hintergrund, wenn auch nur sehr klein ;-)

Die beiden letzten Verbliebenen (siehe vorheriges Bild) waren übrigens auch aus dem wilden Süden unserer Republik, genauer aus Freiburg, und wir macht uns zusammen auf den Abstieg. Die sehr nette Unterhaltung mit den "symbadischen" Freiburgern machte den selbigen zu einem recht kurzweiligen Vergnügen, sodass wir gegen 7.00 Uhr wieder am Parkplatz waren. Die beiden machten sich auf zum Campground und ich mich auf den Weg zurück nach Moab, wo ich mir nach einer verdienten (und nötigen) Dusche einen nötigen (und verdienten) Philly Melt bei Denny's genehmigte. Im Fernsehen gab's dann ausnahmsweise nicht Animal Planet (das ging mir am Vortag leider mal so richtig auf den ...), sondern Mel Gibson starb für mich (und Schottland). Ein IMHO immer noch sehenswerter Film. Danach noch schnell die Ereignisse des Tages hier niedergeschrieben und dann ab in die Federn.

Morgen werde ich nur bei richtig gutem Himmel so früh aufstehen...