Posts mit dem Label Herbst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Herbst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 16. Oktober 2010

Auf den Bär gekommen...

Letzte Woche stand mal wieder ein Ausflug in den Bayerischen Wald auf dem Programm. Nachdem vor einem Jahr bereits der erste Schnee anzutreffen war, gab es diesmal ein recht stabiles Ostwind-Hoch mit strahlendem Sonnenschein und keiner Wolke am Himmel. Genau das, was der Tierfotograf am allerliebsten _nicht_ hat ;-)

Also stand erstmal mein erstmaliger Besuch auf dem Baumwipfelpad auf der Todo-Liste. Und ich muss sagen, das ist wirklich eine gelungene Attraktion für den Bayerischen Wald, der damit nicht nur verschrobene Tierfotografen anzieht, sondern seit seiner Fertigstellung vor etwas mehr als einem Jahr nun auch jede Menge normale Menschen in diese schöne Gegend lockt. Neben den zahlreichen informativen Informationstafeln war es bei dem kräftigen Wind vor allem interessant die Bewegung der Bäume in luftiger Höhe aus nächster Nähe und im vollen Ausmaß beobachten zu können.

Das "Ei" ist die Hauptattraktion des Baumwipfelpfades

So schaut es von "innen" aus

Und so die "Quick and Dirty" Version eines Kugelpanos

Die meiste Zeit wurde natürlich bei den Bären und deren Nachwuchs verbracht, auch wenn das Licht meist zu hart und die restliche Zeit zu wenig war ;-)

Was macht denn der schon wieder hier?

Frühsport am Abend

Stretching nicht vergessen...

Life's a Bear


Blos kein Stress

Fünf auf einen Streich

Sehnsüchtiger Blick auf meine Wurst-Käse-Semmeln

Baden wie Cleopatra: In flüssigem Gold

Spritzige Diskussion unter Geschwistern

Irgendwo _muss_ der Honig sein...

Er hat ihn auch nicht gefunden

Dann halt kein vegetarisches Abendbrot

Auch die Wisente und die Otter wurden mal besucht und zeigten sich ein klein wenig kooperativ.

Irgendwie musste ich hier an unsere
Politiker und die Atom-Konzerne denken

Der Otter hatte auch seinen Spaß

Obwohl der Herbst dieses Jahr mit seinen Farben recht früh und kurz, dafür auf Grund des feuchten Sommers auch recht braun daherkam, gab es auch einige schöne Stellen.

Im Zauberwald

Nach kurzer Nacht machte ich mich eines morgens gegen 5:15 (Weckzeit) auch mal auf den Weg zum Lusen um den Gipfel noch vor Sonnenaufgang zu erreichen. Nach ca. 50min Fussmarsch war ich gegen 6:50 mit Sack und Pack noch gut vor Sonnenaufgang auf dem Gipfel, wo auf Grund leicht erhöhter Transpiration als erstes mal das Funktionsunterhemd gegen etwas wollig warmes getauscht wurde. Bei ca. Windstärke 6 und max. 5°C ging der Wechsel dann auch recht zügig vonstatten.

Leider hatten sich nicht alle Bewohner der angrenzenden Gemeinden an mein Rundmail gehalten und eben nicht sämtliche Lichtquellen für diesen Morgen abgeschaltet, wodurch halt doch ein paar Häuser auf den Bildern sichtbar wurden ;-)

Direkt vor Sonnaufgang

Erstes Licht auf den Borkenkäfer-Opfern

Solches Licht entschädigt dann auch für das frühe Aufstehen. Da der Lusen aber nicht nur bei Sonnenaufgang sondern IMHO vor allem am Abend ein lohnendes Fotoziel darstellt und ich auch noch ein ganz besonderes Bild in meinem Kopf herumschwirren hatte, machte ich mich am nächsten Nachmittag auch noch mal über den Sommerweg, die sogenannte Himmelsleiter, zum Gipfel auf. Dabei ließ sich zwar auf Grund der plötzlich von allen Seiten aufziehenden dichten Wolken (Vor allem die Wolken vor der untergehenden Sonne und über dem Lusengipfel gingen mir ziemlich auf die Nerven) weder das Hochformat-Pano der Himmelsleiter noch das "spezielle" Bild am Gipfel so wie von mir gewünscht realisieren, aber die folgenden beiden Bilder entschädigen trotzdem für das kalte, karge Abendmahl auf dem Gipfel. Und wenn auch der Aufstieg bis auf den Gipfel für die Bilder nicht nötig war, so hat mir die Bewegung sicher nicht geschadet ;-)

Und wo wir gerade von kargem Abendmahl sprechen....ich hatte mir zwei bayrische Bretzeln frisch vom Bäcker in Neuschönau mitgenommen. Leider muss ich aber berichten, dass obwohl dessen Backwaren (vor allem die süßen) sonst von aller höchster Qualität sind (ich sag nur: Nussecken), die Bayern vom Bretzelbacken scheinbar mal so überhaupt keine Ahnung zu haben scheinen ;-)

Der Abstieg im Dunkeln durch den jetzt einsamen Wald des Winterweges war dafür sehr schön, denn die vielen Geräusche im nächtlichen Wald sind immer wieder auf's neue faszinierend für mich.

Irgendwo kurz vor der Himmelsleiter

Blick zurück auf etwa einem drittel der Himmelsleiter
(ja, es ist in Wirklichkeit steiler als es aussieht ;-)

Wäre ich doch nur am Tag davor nochmal am Abend hochgegangen, da war der Himmel klar und frei von jeglichen störenden Wolkenansammlungen. Aber ich musste ja unbedingt dieses mittelmäßige Mitternachtsgekickke in Borat-Hausen ankucken ;-)

Damit habe ich also noch ganz offiziell eine Rechnung mit dem Gipfel offen und ich muss unbedingt bald wieder bei klarem Himmel da hoch...

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Dienstag, 21.10.2008

Um 3.45 Uhr klingelt der Wecker recht penetrant und nach kurzem Zähneputzen sowie ein paar Händen voll Wasser nehmen wir das erste Mal den Dienst eines "Bell Boys" in Anspruch, denn wir haben keine Lust drei Reisetaschen, einen Hartschalenkoffer, eine Fototasche, einen Tagesrucksack, eine Laptoptasche und einen 20kg Fotorucksack in einem Rutsch zum Hotelausgang zu befördern und für mehrer Trips wird die Zeit eher knapp. Aber zu dritt und mit einem Wagen ist das alles kein Problem und ruckzuck ist alles aus dem 17. Stock nach unten gebracht. Beim Auschecken lasse ich es mir nicht nehmen, mich ganz herzlich für den Gratis-Kaugummi zu bedanken. Die Dame am Checkout ist verwundert und fragt mich, welchen Kaugummi ich denn meine. Ich antworte Ihr: "Den Kaugummi, den wir uns vom Teppichboden abkratzen konnten." Sie nimmt es zur Kenntnis und meint nur, dass es sicher nicht wieder vorkommen werde...mehr hatte ich hier auch nicht erwartet.

Das am Vorabend bestellte Shuttle kommt recht pünktlich gegen 4.15 Uhr und nur $6,50 pro Person und 15 Minuten später sind wir am Flughafen, wo ich mal wieder über die unverschämte Gebühr von $3,- für einen lumpigen Trolley ärgere. Ich habe noch nirgendwo auf der Welt auf einem Flughafen für einen Trolley bezahlen müssen, ausser in Las Vegas. Dafür findet man hier mit etwas Glück kostenlosen WLAN-Zugriff...Yin und Yang eben ;-)

Also auf zum Checkin Schalter und damit zur ersten Schlange. Lustiger Weise gibt es hier nur Self-Checkin-Schalter, das soll Personal sparen. Dafür springen 6 mehr oder weniger freundliche Damen von Delta Airlines von Self-Checkin-Schalter zu Self-Checkin-Schalter und helfen den armen Reisenden, die mit dieser grottenschlechten Benutzerführung nicht zu Recht kommen, was auch kein Wunder ist. Nur wo hier jetzt gespart wird, leuchtet uns nicht ein, denn zum Aufgeben des Gepäcks muss man natürlich an einen herkömmlichen Schalter und die Prozedur für Aufkleberdrucken, Tickets nochmal überprüfen, etc. dauert zusammen mit dem Self-Checkin mind. so lange wie ein herkömmlicher Checkin. Aber so kann man die Fluggäste wenigstens noch einmal mehr quälen als sonst üblich. Apropo quälen: Gleich weiter zur Personenkontrolle. Schuhe, Jacke, Gürtel, alles muss ausgezogen werden und in die tollen versifften Plastikwannen gelegt werden. Das jährliche Reinigen der selbigen findet vermutlich nächste Woche statt, so dass wir die maximale Dosis erwischt haben. Versifft ist natürlich auch der Boden, über den wir jetzt in unseren frischen Socken marschieren dürfen, aber es ist ja alles nur für unsere Sicherheit ;-) Das sich in meinem 300er allerdings mehrer Kilo Sprengstoff verstecken ließen, die sich mit einem Handgepäckscanner nicht finden lassen würden, interessiert dafür niemand und ich komme um die sonst übliche Sprengstoffuntersuchung (wie auch schon auf dem Hinflug) drumrum. Das nenne ich amerikanische Gründlichkeit. Beim letzten Mal wurde mir in Atlanta sogar ein Imbus-Schlüssel abgenommen, doch hier ignoriert man sogar die einzige reale Gefahr. Hauptsache wir haben keine Flüssigkeiten dabei :-(

Ich würde zugern wissen, wer eigentlich dafür garantieren kann, dass die Tausenden von Getränkeflaschen, die man im inneren Bereich des Flughafens kaufen kann, alle kontrolliert wurden und daher in Ordnung sind!?

Als wir alles wieder zusammen, die Schuhe wieder an den Füssen und den Gürtel wieder eingefädelt haben, suchen wir uns einen bequemen Platz, um die restliche Zeit bis zum Boarding rumzubringen. Da der WLAN-Empfang sehr gut ist, verbringe ich die Zeit wenigstens sinnvoll mit Bloggen ;-)

Der Flug nach Atlanta verläuft unspektakulär und recht schnell. Dort angekommen machen wir uns auf die Suche nach Briefmarken und einem Briefkasten. Da uns niemand sagen kann, wieviel wir auf eine Postkarte kleben müssen, gehen wir auf Nummer sicher und kleben auf jeden Karte gleich zwei Marken. Falls jemand Strafporto zahlen musste, bitte bei mir melden!

Wer sich jetzt wundert, dass er keine Postkarte bekommen hat, die Erklärung ist ganz einfach: Wir haben nur Postkarten an diejenigen verschickt, die nicht mit einem Internetanschluss gesegnet sind. Alle anderen können hier viel mehr über unseren Urlaub erfahren, als es selbst mit hundert Postkarten möglich wäre.

Danach stillen wir unseren Hunger und verprassen dabei die letzten Dollars, denn es sind noch über drei Stunden bis zum Boarding und damit noch mind. 4,5 Stunden bis es im Flieger wieder was gibt. Die restliche Zeit verbringen wir mit Bummeln durch die zahlreichen Shops und dann gemütlich am Gate, wo es zwar kein freies WLAN gibt, aber ich bereite halt einen weiteren BLOG-Tag schonmal offline vor.

Irgendwann geht es dann endlich los mit dem Boarding und damit der übliche Kampf um einen freien Stauraum für das ganze Fotogeraffel. Wir haben Glück und die ganze Dreierreihe gehört uns zu zweit. Das ist bei dem minimalen Platzangebot, dass ich mit meinen langen Beinen habe, ein guter Ersatz. Der Flug verläuft völlig unspektakulär, der Film ist genauso uninteressant wie beim Hinflug, das Essen wie immer und ich kann wiedermal nicht wirklich schlafen...Sonja zu meinem Erstaunen auch nicht. Da werden wir wohl einiges nachzuholen haben, wenn wir daheim sind.

Neun Stunden später ist es dann soweit und wir sind wieder im vertrauten Heim angekommen. Das Wetter ist richtig schlecht, nass und kalt, aber dafür haben wir wieder unser eigenes Bett, unsere eigene Badewanne, und jeder eine eigene Decke im Bett. Diese Ein-Decken-Pro-Bett-Strategie in den amerikanischen Motels ist einfach nicht unser Ding. Vermissen tun wir aber schon jetzt die Weite, Einsamkeit und grandiose Landschaft, die wir die meiste Zeit der letzten vier Wochen genießen durften und trotz all der unangenehmen Randerscheinungen wissen wir schon sicher, dass dies nicht der letzte Aufenthalt im wilden Westen war. Hoffen wir, dass der Dollar uns noch etwas länger wohlgesonnen bleiben wird...

Jetzt aber endlich zu dem worauf die meisten Leser viel eher warten dürften, als auf das ganze vorangegangene Gelaber (wenn überhaupt jemand das ganze gelesen hat und nicht gleich bis hierher gescrollt hat):

Der Herrscher des Hindukusch

Alle Katzen sind sehr reinlich ;-)

Nach Sonnenuntergang wir der "Heimliche" aktiv und die Zeiten lang...

Und wieder ein Fotograf weniger ;-)

So, das war's jetzt also von dieser Reise. Ich hoffe, es hat Euch/Ihnen genauso viel Spaß beim Lesen und Bilderbetrachten gemacht, wie uns beim Reisen bzw. Fotografieren und mir beim Schreiben und ich würde mich sehr freuen, wenn noch mehr Leser Ihre Meinung zu den Bildern und Texten in Form von Kommentaren oder Emails kundtun. Und damit ist natürlich gerne auch Kritik gemeint, ich freue mich über jegliches Feedback.

Zum Schluss noch etwas Werbung in eigener Sache: Die schönsten Panoramen unserer USA-Reisen wird es dieses Jahr als Panorama-Kalender geben. Format und Preis stehen noch nicht fest, werden aber bald bekannt gegeben und die Kalender werden auf jeden Fall noch vor Weihnachten bei allen Bestellern eintreffen. Wer Interesse hat, möge sich bitte schnellstmöglich per Email bei mir melden, das hilft mir bei der Planung sehr.

Auf jeden Fall vielen Dank für's Mitlesen, die zahlreichen Emails und Kommentare mit Feedback und Eure/Ihre Geduld. So wie es aussieht, werde ich den Blog wohl weiterführen und in unregelmäßigen Abständen hier Bilder präsentieren: Stay tuned!

Liebe Grüße
Sonja & Harald

Dienstag, 28. Oktober 2008

Montag, 20.10.2008

Der heutige Tag läßt sich eigentlich recht schnell erzählen. Erstmal spät aufgewacht, denn die Vorhänge in den Hotels hier erfüllen ihren Zweck natürlich perfekt: Absolute Verdunkelung! Das ist für die echten Zocker und Nachteulen auch wirklich wichtig und da ich gestern recht lange mit Bilder Bearbeiten und Bloggen zugebracht habe, kam uns das sehr gelegen ;-)

Dann gemütlich gefrühstückt, gefaulenzt, sprich gelesen und uns über die verrückte Stadt hier unterhalten. Danach ging's natürlich weiter mit Bloggen und Sonja hat sich weiter einen gemütlichen Tag mit Lesen und Pool-Erholung gemacht.

Gegen spätem Mittag haben wir uns dann Richtung Strip aufgemacht, da ich unbedingt noch einen Gizmobies für meinen iPod haben musste, den wir gestern entdeckt hatten, ich mich aber noch nicht dazu überreden konnte. Da es die Dinger aber in Deutschland noch nicht gibt (eine Internetrecherche in der Nacht brachte da Klarheit), wollte ich mir dann doch eines mitnehmen. Ich entschied mich für die Variante "Zebra", da es kein Tigermuster gibt und die Leopardenvariante in Natura nicht wirklich so toll war. Natürlich war genau dieses Muster für meinen iPod-Typ nicht verfügbar. Aber die moderne Welt hält immer wieder Überraschungen bereit, denn es gibt scheinbar insgesamt 5 Shops um den Strip herum und alle sind per Instantmessenger miteinander verknüpft, wobei es sich nicht um echte Läden, sondern nur um Verkaufsstände, teilweise auf offener Straße handelt. Der freundliche Verkäufer fragt einen nach dem anderen an und siehe da, der letzte hat noch eines und reserviert es für mich. Natürlich ist er derjenige, der am weitesten von dem jetzigen und damit auch von unserem Hotel entfernt ist.

Also machen wir uns fix auf den Weg, denn wir wollen noch Essen gehen und anschließend müssen wir bis 23.30 unser Auto am Flughafen abliefern. Nach einer wahren Odysee (wir hatten das mit dem schlechten Schätzen von Entfernungen ja gestern schon), finden wir den Shop endlich und das Kind kommt zu seinem ersehnten Spielzeug. Wie geduldig muss man als Partnerin wohl mit so einem Mann sein...unglaublich!

Auf dem Rückweg entdecken wir noch die Galerie von Peter Lik. Mein Freund Reinhard hatte mir bereits von dessen Galerie und seinen Bildern erzählt und vorgeschwärmt und jetzt, da ich es selbst sehen durfte, verstehe ich auch warum. Panoramafotos vom Feinsten und in gigantischen Drucken auf silberhaltigem Papier. Der Effekt beim Dimmen der Raumbeleuchtung, den uns die Galerieleiterin vorführte, war sehr beeindruckend und läßt sich mit Worten nicht beschreiben. Wenn ich Las Vegas eigentlich ja nicht so toll finde, aber allein wegen dieser Galerie lohnt sich ein Besuch.

Anschließend gingen wir noch ein drittes und letztes Mal auf dieser Reise zu unseren Freunden von DENNY'S und genossen ein leckeres Abendessen, bevor wir uns zum Hotel aufmachten und das Auto holten um es zum Flughafen zu bringen.

Vor drei Jahren war es noch ein kleines Abenteuer, die Station von Alamo/National in der Nähe des Flughafens zu finden, doch jetzt sind alle Vermieter in einem riesigen Parkhaus zusammen und das Zurückbringen wurde dadurch sehr erleichtert. Als wir uns über den Zustand des Auto beschwerten, wurden wir natürlich auf die Verleihstation in Bozeman verwiesen, die Beschwerde wurde aber wenigstens schriftlich vermerkt und uns wurde geraten, uns bei der deutschen Agentur, über die wir das Auto gemietet haben, zu beschweren. Dann werden wir diesen Weg wählen, denn obwohl ich mich durchaus auf English auszudrücken weiß, fällt es mir um Welten einfacher auf Deutsch so richtig böse zu werden, falls unser Anliegen weiterhin nicht ernst genommen wird.

Anschließend machten wir uns mit einem Shuttle-Taxi für 7,- Dollar pro Person auf den Weg zurück zum Hotel. Zuerst hatten wir den Fahrer eines normalen Taxis gefragt, der konnte (wollte!) uns aber nicht sagen, was es wohl kosten würde. Als ich ihm sagte, das das wohl ein Witz sei oder ob das sein erster Tag hier als Taxifahrer in Vegas ist, verneinte er und meinte es würde so 25-30 Dollar kosten. Daraufhin musste ich ihm leider antworten, dass es wohl doch definitiv ein Witz wäre, denn wir hatten uns natürlich vorher erkundigt und die seriösen Taxifahrer befördern einen für ca. 15,- Dollar auf dieser Strecke. Aber zwei dumme Touris so spät am Abend glaubte er wohl abzocken zu müssen.

'Zurück im Hotel packten wir noch schnell die wenigen Sachen, die wir am Mittag noch übrig gelassen hatten und nach einer schnellen Dusche ging's dann ins Bett, denn es war bereits nach 0.30 und der Weckruf war für 3.45 sowie das Shuttle zum Flughafen für 4.15 bestellt. Wann ich wirklich eingeschlafen bin - Sonja schlief wie immer sofort - will ich gar nicht mehr wissen, aber fiel Schlaf sollte ich in dieser Nacht auf keinen Fall bekommen ;-)

Hier noch ein paar Eindrücke vom heutigen Tag, die aber allesamt mit Sonjas IXUS geschossen und deshalb nicht alle knackscharf sind, da die Kamera mir leider nie anzeigt, mit welchen Zeiten sie gerade knipst und ich zugegeben auch nicht wirklich viel Wert darauf gelegt habe. Es ging lediglich darum, ein paar Eindrüücke bequem und schnell festzuhalten...

Das war leider nicht unser Hotel...


Das war leider auch nicht unser Hotel, sonder das neueste Super-Nobel-Luxus-Hotel "Encore", welches direkt neben dem angeblich bislang edelsten aller Hotels ins Vegas, dem "Wynn", steht, dem gleichen Besitzer gehört und dem Vorgänger sicher in keinster Weise nachsteht. Für mich ist es auf jedem Fall eines der wirklich schönen Gebäude in Vegas und der Architekt hat IMHO wirklich Geschmack.

Aus der Ferne fiel mir bereits das Schild am Hilton auf, denn mir stach das Wort German ins Auge...

Hier das ganze nochmal aus der Nähe...wenigstens in diesem Bereich scheint Deutsche Ingenieurskunst noch zu zählen ;-)

Ein typischer Anblick in Las Vegas...es gibt wohl noch nicht genügend Megahotels...an allen Ecken und Enden wird gebaut...

Typischer Anblick 2: Las Vegas = Sin City

Typischer Anblick 3: Auch das ist Las Vegas :-(

Ubiquitous iPod ;-)

Dieses Bild stammt noch von unserem letzten Las Vegas Aufenthalt 2005 und wurde direkt aus dem Hotelzimmer gemacht. Es ist aus zwei Belichtungen von Hand in PS zusammengesetzt, quasi manuelles DRI für Arme. Das Stratosphere Hotel hat oben auf dem Dach einen kleinen Freizeitpark integriert und seit mein Freund Jens mir so davon vorgeschwärmt hat, wollte ich beim nächsten Besuch auch endlich mal Spaß in Las Vegas haben. Doch was machen die lustigen Amerikaner. Sie bauen das ganze gerade um. Die Achterbahn wurde schon komplett abmontiert, ebenso das Mega-Kettenkarussel (Freischwebend über dem Abgrund) und auch der "Bob des Todes" bei dem über eine Schiene scheinbar direkt in den Abgrund rast. Lediglich der Freefall-Tower auf der Spitze ist aktuell noch vorhanden und den habe ich in der ganzen Zeit nicht einmal aktiv gesehen. Schöner Mist...ich hatte mich schon sehr darauf gefreut.

Genug für heute, morgen gibt's dann den Abschluss der Reise und noch ein paar Bilder vom Anfang der Reise...

Sonntag, 26. Oktober 2008

Sonntag, 19.10.2008

Heute ist der Urlaub eigentlich schon fast vorbei, denn es verbleiben nur noch 1,5 Tage in Las Vegas und der Rückflug, und beides kann man nicht wirklich mehr als Urlaub bezeichnen ;-)

Aber erstmal wurde gemütlich gefrühstückt (an Fotografie war heute nicht zu denken, da es sehr bewölkt war und ich sehr schlecht geschlafen hatte weshalb ich bei dem Himmel lieber liegen blieb) und anschließend die Isomatten zusammengerollt sowie die Schlafsäcke wieder in die Hüllen verpackt. Bislang hatten wir die Isomatten nur in der Mitte zusammengeklappt und zusammen mit den Schlafsäcken auf der dritten Sitzreihe in unserem Wundermobil transportiert. Das ist nicht nur praktisch und besser für die Schlafsäcke, wenn sie nicht ständig zusammengepresst sind, sondern auch Teil unserer seit langem bewährten (hoffentlich) Antidiebstahl-Strategie. Denn zusammen mit den hier üblichen stark getönten Scheiben und den ganzen Jacken, etc. auf der zweiten Sitzbank (darunter natürlich Fotorucksäcke und Laptoptasche versteckt) sieht das Ganze schon recht unordentlich und chaotisch aus, sodass wir uns bislang einbilden, dass dadurch keiner auf die Idee kommen könnte, dass es hier etwas zu holen gäbe.

Eigentlich bin ich ja als recht pedantisch und ordentlich verschriehen, aber wir hoffen, dass die Taktik wirklich funktioniert und somit nehme ich das Chaos eben in Kauf ;-) Trotzdem lassen wir das Auto im vollbepackten Zustand nur selten irgendwo alleine stehen. Zur Not kommt der Fotorucksack eben mit...

Als das Zelt komplett leer geräumt ist und damit die Reisetaschen wieder gut gefüllt sind, wird noch fix das Zelt abgebrochen und zusammengepackt. Komisch, bislang haben wir es nie wieder so klein zusammenbekommen, dass es in der ursprünglichen Form wieder in die zugehörige Tasche gepasst hätte (wir hatten uns aber auch nie wirklich bemüht, da die Aussenhaut meistens noch recht nass war und wir sie deshalb eh lieber extra transportiert haben). Aber heute, wo es eh egal war, da wir das Zelt sowieso dem Ranger, der den Campground betreut, schenken wollen, kriegen wir es perfekt wieder zusammengepackt und verstaut. Der Ranger freut sich, denn er meint er sammelt gern die Sachen, die die Camper nicht mehr mitnehmen wollen und er hatte auch schon den Fall, dass jemand sein Zelt vergessen hatte und jetzt hätte er eins zum Aushelfen.

Achtung, Dominique und alle anderen "Spinnenfans":
An den nächsten beiden Abschnitten und Bildern bitte zügig vorbeiscrollen!


Auf der Fahrt aus dem Park sehen wir plötzlich ein größeres schwarzes Etwas auf der Straße, denken uns aber erst nix dabei. Das zweite größere Etwas direkt am Straßenrand läuft aber recht flott durch die Gegend, so dass wir anhalten und das Etwas entpuppt sich als recht große Spinne. Sie war wirklich sehr zügig unterwegs und lies sich durch absolut nichts aufhalten. Da ich kein Spinnenexperte bin, tippe ich einfach mal darauf, dass es eine Vogelspinne war und hoffe ganz stark auf Volker K. aus O., dass er mir bei der Bestimmung helfen kann und mich darüber aufklärt.

EDIT 08.11.2008:
Hallo Harald,
ich habe mir das Spinnenbild auf deiner Seite angeschaut, es handelt sich tatsächlich um eine männliche Vogelspinne. Die Spinne gehört zu der Gattung: Aphonopelma ( lat.: aphono - leise,lautlos, griech.: pelma - die Sohle ) Um welche Art es sich genau handelt, kann ich dir leider nicht sagen. Es gibt etwa 95 beschriebene Arten. Vogelspinnen der Gattung Aphonopelma sind in der Regel Bodenspinnen die tiefe Gangsysteme in steinig-sandiges Gelände graben. Ihre Verbreitungsgebiete: südl. USA, Mexiko und Mittelamerika ( Cost Rica ). Das Männchen war bestimmt auf Paarungssuche....

Viele Grüße,
Volker

Ich sage Danke!

Einmal von oben...

...und einmal in Special-Sonja-Tonung von vorn.

Die Spinne blieb wirklich keine Sekunde auf der Stelle stehen und auch als ich ihr meinen Fuß in den Weg stellte, kümmerte sie das nicht im geringsten und sie machte ohne anzuhalten einen Bogen darum. Die Spinne muss irgendetwas wichtiges vorgehabt haben....nur was? Bis zum Apple-Store in Vegas ist es selbst für 8 fleissige Beine ein weiter Weg zu Fuß...

Egal, wir hatten ja unseren geliebten Toyota, so dass wir nach kurzer Pinkelpause schon bald in Vegas ankamen. Wobei mir zum ersten Mal ein Phänomen bewusst wurde, dass ich die anderen Male so nicht registriert hatte. Als wir auf der Autobahn auf Amerikas am schnellsten wachsende Stadt zu fuhren und schon die Hotels des berühmten "Las Vegas Blvd" sehen konnten, dachte ich wir wären dann ja wohl gleich da. Nur das Schild am Straßenrand sagte etwas von 11 Meilen!? Zuerst dachte ich, es läge an der Luft, das es so nah schien, aber am Abend kam mir dann eine Theorie woran es wirklich liegen könnte, dazu aber später mehr.

In Vegas angekommen machten wir erst mal einen Walmart unsicher, denn unsere Wasservorräte waren schon auf einem sehr niedrigen Stand und auch etwas Obst, etc. würden wir die letzten beiden Tage gerne noch in Reserve haben.

Anschließend stürzten wir uns in den Kern dieser Wahnsinnsstadt und fuhren zu unserem Hotel, dem Sahara am nördlichen Ende des Strip. Beim Einchecken hatten wir Glück denn die Schlange war noch relativ kurz und schon bald konnten wir unser Zimmer in Empfang nehmen. Auf den ersten Blick sah es ja nicht schlecht aus, auf den zweiten sah man allerdings, dass es wie der größte Teil des restlichen Hotel dringend mal renoviert gehört. Es ist eine Sache, seine 50-jähriges Jubiläum zu feiern, man muss es dem Hotel ja aber nicht an allen Ecken und Enden anmerken...

wir genehmigten uns ein leckeres Turkeybreast Sandwich aus Zutaten, die wir zuvor bei Walmart mitgenommen hatten un machten es uns erstmal gemütlich. Am liebsten wäre ich ja sofort gen "Fashion Show Mall" (eingeweihte wissen, welcher Store sich dort befindet), aber ich hatte Sonja versprochen, dass ich mit ihr an den Pool kommen würde. Also schlüpften wir in unsere Schwimmklamotten und machten uns auf zum wirklichen schönen Pool des Sahara. Als ich beim Umziehen barfuß durch unser Zimmer lief, dachte ich plötzlich: "Was klebt denn da zwischen meiner Fußsohle und dem Teppichboden?" Oh, da hat wohl jemand seinen Kaugummi verloren...wie lecker. Bei genauem Hinsehen entdeckt ich einen Meter weiter noch einen. Super! Wenn wir uns jetzt beschweren, dürfen wir mit dem ganzen Gepäck umziehen und da das Hotel ziemlich ausgebucht war, hätte das wohl eine Odyssey durch's halbe Hotel bedeutet. Darauf hatten wir beide keine Lust, sodass wir beschlossen, es erst beim Auschecken zu bemängeln...

Also machten wir uns auf in den Pool um es uns gemütlich zu machen. Das Wasser war schön warm, die Luft sowieso und es gab auch jede Menge zu sehen (und zu Lästern ;-).

Anschließend machten wir uns noch etwas frisch und dann auf den Weg noch tiefer in den Vegas'schen Wahnsinn, nämlich den Strip und damit Richtung "Fashion Show Mall". Wir waren schon eine Weile gelaufen, als wir das Hotel, welches auf gleicher Höhe liegt schon sehr nah vor uns sahen und dachten, dass wir folglich gleich da wären. Doch der Weg zog sich und zog sich, so dass ich mich wieder an das Erlebnis auf der Autobahn erinnerte. Meine Theorie zu Erklärung dieses Effektes ist eigentlich ganz simpel. In Las Vegas ist alles so super riesig und unsere Gehirne sind daran einfach nicht gewohnt, sodass sie die Verhältnisse total durcheinander bringen und deshalb alles so nah erscheint. Falls unter den geschätzten Lesern ein Wahrnehmungspsychologe ist, würde mich natürlich brennend interessieren, ob ich damit richtig liege...

Nichtsdestotrotz kamen wir natürlich irgendwann dort an und ich wähnte mich am Ziel. Doch da zeigte sich mal wieder, wie fern mir/uns diese Las Vegas Welt doch ist, denn die Mall hat nicht die lächerlichen Dimensionen wie wir Hinterwäldler sie von unserem "neckarcenter" gewohnt sind, sondern ist ein klein bisschen größer ;-) Nach einer weiteren Odyssey und mehrmaligem fragen, standen wir dann endlich vor dem Apple-Store.

Doch was soll ich sagen? Was für eine Enttäuschung! Ich hatte die ganze Zeit das Bild des Apple Stores in Los Angelos, den wir dort bei unserer ersten USA-Reise mit offenen Mündern bestaunt hatten, im Kopf oder das des Apple Flagship Stores in New York und ging stillschweigend davon aus, dass hier im großen Las Vegas mindestens was so cooles zu besuchen wäre. Und jetzt? Das ganze wäre wohl besser als ipod Store beworben...

Naja, wenigstens hatten sie schon die neuen Macbooks und MacbookPros zum anschauen. Nicht dass ich das lange ausgehalten hätte, denn das muss ich hier jetzt leider in aller Deutlich- und Öffentlichkeit sagen: Ich finde sie supergrässlich und eine Beleidigung für meine Augen! Hatte die Designabteilung von Apple geschlossen Urlaub und stattdessen mussten sie jemand von Dell HP oder Sony zur Aushilfe ausleihen?

Und es wird sie nur mit verspiegeltem Display geben...Hallooooo, Apple! Müssen sich jetzt alle Fotografen, die bislang glücklich mit den MBPs und deren brillianten Displays waren, ständig beim Arbeiten selber betrachten? Die meisten Fotografen sehen sich selber nicht wirklich gern auf dem Bildschirm...und das neue Cinema-Display kommt gleich genauso daher. OK, zum Filme gucken ist so ein Display genial und wenn man einfach das Licht aus läßt, spiegelt sich auch nix, aber wär will/kann schon ständig im dunkeln sitzen. Aber die Masse will eben solche Displays oder bekommt es zumindest kräftig eingeredet, dass sie das zu wollen hat...

Genug geschimpft. Ist natürlich auch nur meine ganze bescheidene Meinung und wenn jemand sagt, dass er die neuen Macbooks genial findet, dann kann ich da auch nix schlimmes dran finden. Es ist schlicht und einfach Geschmackssache und da sollte man nicht drüber streiten, denn es gibt da weder besser noch schlechter. Nur bislang hat Apple mit allem was sie gemacht haben, seitdem sie ihren Vertrag mit Tupperware gekündigt und diese komischen Lampen-iMacs eingestellt haben, voll meinen Geschmack getroffen und ich dachte halt, das geht so weiter ;-)

Aber gut, mein MBP (das letzte Schöne) hab' ich ja schon und den Mac Pro haben sie dieses Mal ja noch verschont, so dass ich jetzt nicht noch einen Panikkauf tätigen muss, bevor wir wieder in good old Germany sind und ich den Händler meines Vertrauens anrufen kann: Photo Universal

Also verließen wir den Apple Store (recht ernüchtert) wieder und machten dafür eine Menge anderer Geschäfte im Umkreis unsicher. Als wir von aussen sahen, dass einer der schicken Fashion Shops Schuhe von Christian Louboutin führte, mussten Sonja natürlich unbedingt hinein.

Jetzt waren wir allerdings nicht gerade passend dafür gekleidet, wir hatten natürlich nur Outdoor-Klamotten dabei, und wurden selbstredend gleich etwas schief angeschaut. Davon ließen wir uns aber nicht beeindrucken und sahen uns fleissig um. Ein paar, das Sonja besonders gefiel, musste natürlich gleich umgedreht werden um nach dem Preis zu schauen. O.K. 770,- Dollar, das geht ja gerade noch (Nein, Sonja kauft sich nie solche Schuhe, das war alles rein hypothetisch und schlicht weg nur Neugier), doch da entdeckte ich, das der unscheinbare Krickel-Krackel davor wohl doch noch eine Eins war...und die Entscheidung: Mac oder EIN Paar Schuhe fiel mir nicht wirklich schwer ;-)

Weiterging's durch den Wahnsinn und zum Treasure Island, wo wir uns die berühmte Piratenshow ansehen wollten. Doch da sich bereits 45 Minuten vor Beginn eine riesige Menschenmenge davor versammelt hatte, beschlossen wir doch lieber weiter zu gehen und uns nicht eine dreiviertel Stunde lang die Beine in den Bauch zu stehen. Also schlenderten wir noch eine Weile herum und staunten über eine abgedrehte Verrücktheit nach der anderen, bis wir langsam Hunger bekamen und uns zurück zum Sahara aufmachten, wo wir uns das Dinner-Buffet zu Abend gönnen wollten. Als wir rauskriegten, dass es für Mitglieder des Club-Sahara eine Ermässigung von 7,- Dollar pro Person gibt, traten wir ohne zu Zögern diesem Spielerclub bei, denn die Mitgliedschaft kostet nix und so waren schnell 14,- Dollar verdient...man ist ja schließlich Schwabe ;-)

Das Essen war ganz OK, vor allem gab es jede Menge Gemüse und auch sonst viel Leckeres, sodass wir gut gefüllt ins Zimmer zurück kamen. Da es in Las Vegas kein kostenloses WLAN gibt und man im Sahara pro 24 Stunden dafür bezahlt, war jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, die 24 Stunden zu beginnen, um möglichst viel davon nutzen zu können. Habe ich schon erähnt, dass ich Schwabe bin?

Also begann ich noch bis spät in die Nacht damit, meinen BLOG-Rückstand aufzuholen und uns auch nachrichtentechnisch wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Irgendwann werden aber auch fleissige Schwaben müde, so dass ich Sonja ins Bett folgte und genüsslich einschlief...

Für den Fall, dass sich jemand über den heutigen Bildermangel beschwert (vor allem die Arachnophobiker): Ein paar Eindrücke von Vegas kommen morgen, stattdessen hier noch ein paar Bilder vom Anfang der Reise...

Meister Petz macht's sich gemütlich

Die Neugier ist geweckt

Der Fotograf wird lästig...

Kids! Don't try this at home!

Adrenalin-Pano aus 7 Einzelbildern...

Eines meiner persönlichen Highlights...

Spielende Rotluchsbabys

Lynx rufus im Gegenlicht


Morgen mehr...dann hoffentlich schon vom neuen MAC...Hallo Herr Seidel ;-)

Samstag, 18.10.2008

Pünktlich kurz vor Sonnenaufgang wachte ich auf und machte mich auf zum (von mir so getauften) Bridal Arch. Eigentlich hat er keinen offiziellen Namen, aber seitdem ich mitbekommen habe, dass Hochzeitspaare aus dem nicht all zu weit entfernten Las Vegas sich gerne unter diesem Arch fotografieren lassen, habe ich ihm eben diesen Namen gegeben.

Die Sonne geht heute glutrot auf, das schreit natürlich nach einem Gegenlichtmotiv und da kommt der Arch gerade richtig.

Deshalb heißt es "Valley of Fire"

Leider ist das Morgenrot auch sehr schnell wieder vorbei, so dass jetzt die andere Seite des Arches mit Auflicht an der Reihe ist. Das Auflicht läßt aber noch etwas auf sich warten und auch der Himmel gibt nicht wirklich viel her, so dass ich mich entschließe lieber etwas anderes für den Hintergrund zu suchen.

Auch deshalb heißt es "Valley of Fire"

Kurzzeitig spielt der Himmel etwas mit

Da das Licht viel später auf den Arch trifft, als ich gehofft hatte und der Himmel gleich wieder in Richtung grau abdriftet, muss eben ausnahmsweise die Straße als Motiv herhalten ;-)

Variation A

Variation B

Variation C (und mein Favorit)

Nach diesem kleinen (diesmal gewollten, siehe gestern) Ausflug in die Asphaltfotografie pilger ich zurück zum Zelt und schmeiss erstmal Sonja aus dem Schlafsack. Komisch, jetzt wo es wieder die ganze Nacht kuschlig warm im Schlafsack (eher sogar zu warm, wenn ihr mich fragt) ist, steht sie morgens nicht mehr freiwillig mit mir auf ;-)

Zum Frühstück gibt's leckeren SPAM (gemeint ist das und nicht das, wir hatten hier natürlich kein Internet ;-) und Bagels vom Vortag, die dafür noch erstaunlich O.K. sind. Dazu noch eine kleine Dose der von uns so geliebten Beanee Weenees und Sonja rächt sich für das aufwecken, indem sie erstmal alle Würstchen aus der Dose klaut, sodass für mich nur noch die "Baked Beans" bleiben. Doch da kommt mir eine geniale Idee, wie ich meinen schon ein klein wenig trockenen Bagel noch aufpeppen könnte und ich bestreiche meine Schicht SPAM mit den Baked Beans. Da das noch nicht abgefahren genug ist, gibt's oben drauf noch drei große Tortilla Chips (die ungewürzten, leicht gesalzten).

Ja, ja, ich weiss: Herr F. L. aus E. würde jetzt sagen aus Dir wird nie ein Feinschmecker. Stimmt, da nützt es nichtmal was, dass ich einen Gourmetkoch als Vater habe. Egal, mir schmeckt das ganze wirklich gut und Sonja sitzt daneben und grinst sich eins...

Danach ist erstmal Faulenzen angesagt (OK zuvor wurden erstmal Teller und Besteck gespült, Zähne geputzt, etc. nur falls sich wieder jemand beschwert, wenn ich das nicht erwähne ;-)

Da es im Zelt schon bald recht warm wurde, hier mal ein Blick aus unserem Schlafgemach, holte ich meine Isomatte raus und legte mich in den Schatten zum Lesen, während es sich Sonja mit ihrem Roman auf der Bank bequem machte. Bald bekamen wir Besuch von einem Squirrel (zu deutsch Hörnchen) und da ich gerade sowieso in einem Bestimmungsbuch für nordamerikanische Säugetiere las, (Die Mac World Zeitschrift hatte ich zun diesem Zeitpunkt schon durch) war es auch so gleich als "White-tailed Antelope Squirrel" entlarvt. Der Schwanz ist übrigens nur auf der Unterseite weiß, auch wenn der Name das vielleicht anders suggeriert, die Oberseite ist wie man sieht schwarz. Natürlich griff ich gleich zur Kamera und legte mich auf die lauer, denn es würde uns bestimmt noch öfters besuchen kommen. Für ein gutes Foto musste es nur einfach in den schattigen Bereich der Felsen hüpfen, dann wäre ich schon zu frieden. So lag ich also auf meiner Isomatte auf dem faulen Bauch, ein Buch als Bodenstativ umfunktioniert, das andere in der Hand zum Lesen und wartete auf das Squirrel.

Ja liebe Leser: Das ist also die Wahrheit über die angeblich so harte und geduldstrapazierende Tierfotografie ;-)

Allerdings ließ sich der kleine Kerl reichlich Zeit, bis er wieder auftauchte und nochmehr, bis er endlich aus dem harten Sonnenlicht dorthin hüpfte, wo ich ihn haben wollte. Jetzt musste er nur endlich auch mal stehen bleiben und in eine gescheite Richtung schauen, natürlich in der richtigen Entfernung, denn ich war natürlich mit einer Festbrennweite bewaffnet. Und bitte schön auch den Schwanz noch etwas heben und die Hände nicht so lässig hängen lassen., sonst sieht das alles nicht sehr ansprechend aus...und das ist der andere Teil der Tierfotografie, auf den man meist recht wenig Einfluss hat ;-)

Unser Zeltnachbar

Als der Nachmittag weiter vorangeschritten war, erkundeten wir noch etwas den Park und machten bei den Beehives und am Visitorcenter halt, das allerdings schon geschlossen hatte.

Die "Bienenstöcke" im Valley of Fire

Leider war der Himmel zum Sonnenuntergang in die interessanteren Richtungen nicht so prickelnd, sodass ich mich an einem weiteren Panorama versuche, auf dem man schön sieht, wie sich hier im Valley die Felsen mit der Hügellandschaft nahtlos ablösen...

Breit werden sie von alleine
(Zitat von Klaus Schräder, meinem Panoramalehrer)

Als die Sonne bereits hinter den Hügeln verschwunden war, entdeckten wir auf dem Weg zum Zeltplatz einen Greifvogel auf einem Felsen sitzend. Den durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, nachdem ich am Mittag bereits eines der Lieblingsbeutetiere der Greife hier fotografiert hatte. Wiedermal musste das 300er mit beiden Konvertern bestückt werden und wiedermal vermisste ich das 500er daheim, denn der Greifvogel war schon sehr weit weg.

So sah das ganze zu Beginn im Sucher aus, trotz 840mm :-(

Aber das schöne an den USA ist ja u.a., dass die meisten Tiere dort nicht annähernd so scheu wie bei uns in Europa sind und so konnte ich mich im Verlauf der nächsten halben Stunde langsam immer näher an ihn heran wagen, ohne dass er sich im geringsten gestört fühlte. Leider wurde es natürlich immer dunkler, so dass ich bei den folgenden beiden Bildern bereits bei ISO 1600 und 1/100s angekommen war, und das bei Offenblende. Jeder, der schonmal mit Konvertern fotografiert hat weiss natürlich, dass schon bei einem einzelnen Konverter das Abblenden um eine Blende wahre Wunder für die Bildqulität bringt, bei zweien blendet man tunlichst noch weiter ab, aber das war hier schon lange nicht mehr drin. Aber egal, man ist ja auch ein bissel Jäger und Sammler und ich hatte wieder eine Tierart mehr auf den Chip "gebrannt", auch wenn es sich bei diesem Red-tailed Hawk (Rotschwanzbussard) um eine der verbreitetsten Greifvogelarten in Nordamerika (ähnlich wie unser Mäusebussard, welcher der selben Gattung angehört) handelt. Und für die Umstände sind die Bilder noch ganz OK geworden.

Der rote Schwanz ist schön zu erkennen

Wahrscheinlich hat er mit seinen scharfen Augen entdeckt, dass ich mit zwei Konvertern und Offenblende, max. ISO-Zahl und einer lächerlichen 1/100s auf ihn anlegte und fasste sich deshalb entsetzt an den Kopf...

Bald wurde es noch finsterer und ich stoppte den Wahnsinn ;-) zumal wir mittlerweile auch hungrig waren. Also ging's zurück zum Zelt und wir vertilgten unsere restlichen Vorräte, bis auf einen kleinen Rest für's morgige Frühstück. Danach nutzten wir die Restenergie in unseren Stirnlampen noch zum Lesen und schliefen mit Gedanken an unsere morgige Ankunft in der Stadt des kommerzialisierten und perfektionierten Wahnsinns ein...