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Dienstag, 15. März 2016

SBTP: If at first you don't succeed...

Ich bin zurück aus den verschneiten Alpen Slowniens und habe einige neue Bilder und Erkenntnisse mitgebracht. Der Grund für diesen spontanen Kurztrip war, dass es wider erwarten doch nochmal richtig Schnee in meinem Lieblingstal in Slowenien gab, nachdem der bisherige Winter wie fast überall sehr bescheiden verlaufen ist. Drei mal schon war diesen Winter eine kurze Reise in den Schnee geplant und jedes mal musste sie kurzfristig abgesagt werden. Als dann letzte Woche heftiger Neuschnee angekündigt wurde, habe ich kurzer Hand alles Wichtige (bis auf meine Microfasertücher *grrr*) ins Auto geworfen und mich mit meinem treuen Begleiter auf den Weg gen Süden gemacht.

Mein treuer Gefährte: Würde er mir auch das nötige Glück bringen?

Beim obligatorischen Pickerl-Kauf hat mich der freundliche Verkäufer zum Glück noch darauf hingewiesen, dass in Ö und SLO die Warnwesten vorne im Fahrzeug zu sein haben und sich nicht im Kofferraum befinden dürfen. Außerdem benötigt man für jede Person im Auto eine. Natürlich wurde ich prompt kontrolliert und war froh, dass ich alleine unterwegs war, da ich nur eine Weste im Auto habe. In SLO kostet der Spaß nämlich 300,- Euro pro Weste, die nicht im Fahrgastraum zu finden ist :-/

Vielversprechende Aussichten

Noch viel froher war ich über den vielen Schnee, den ich bei meiner Ankunft im Logartal vorgefunden habe :-) Also ging es gleich am nächsten Morgen bei knapp unter 0° C und leichtem Schneefall los mit der Fotografiererei.

Logarska Dolina – Auch im Winter ein Traum

Nach dem obligatorischen Talblick-Foto (ich muss dabei immer an den Tunnelview im Yosemite-Valley denken ;-) machte ich mich im aufkommenden Regen auf zu meinem Lieblingsbaum, um dort meine Dreierserie, die ich 1,5 Jahre zuvor begonnen hatte, zu vollenden. Was es damit auf sich hat, seht Ihr noch im Laufe des Artikels...

Frei nach Xaver: Dieser Weg wird kein einfacher sein...

Wie nicht anders zu erwarten, war der Weg dorthin weder geräumt noch gespurt und so kämpfte ich mich mit großem Rucksack und natürlich Stativ durch stellenweise mehr als knietiefen Schnee. Es sind zwar nur ein paar hundert Meter, aber als ich ankam, war ich komplett nass geschwitzt. Da das aber nichts Neues für einen Fotografen ist, der immer nur mit den größten und schwersten Rucksäcken (in dem Fall mein geliebter Pro Trekker 600 AW, der jetzt vom Pro Trekker 650 AW abgelöst wurde) glücklich ist, wog die andere Überraschung viel, viel schlimmer:

Da lacht er noch, der Fotograf

Der Baum hatte leider so gut wie keine Blätter behalten. OK, das ist meistens so im Winter, aber auf ein paar vertrocknete Überbleibsel mehr hatte ich schon spekuliert. Und die Lage Schnee auf den Ästen, mit der ich eigentlich ganz fest gerechnet hatte, war vom Regen mittlerweile auch schon weg gespült.

Der Frust war riesig, denn auf das Bild, welches ich schon fast ein Jahr in meinem Kopf trug, hatte ich mich am allermeisten gefreut. Und nun stand ich mitten im Wald, komplett durchgeschwitzt und vom Regen dazu noch weiter bewässert, vor dem traurigen Elend, dass eigentlich mein Hauptmotiv der Reise sein sollte. 

Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Also stellte ich trotz allem mein Stativ auf und versuchte, noch das Beste herauszuholen. Das klägliche Ergebnis sah so aus:

Satz mit X – Das war leider nix :-/

Reichlich gefrustet machte ich mich auf den Weg zurück zum Auto. Der zwischenzeitlich gefrorene Schweiss taute dabei wenigstens wieder auf :-/ Um den Frust noch etwas zu vergrößern musste ich anschließend feststellen, dass der Schnee so hoch war, dass es kein Durchkommen mit dem Auto bis zum Parkplatz für den nächsten geplanten Spot – den Rinka-Wasserfall – gab und an einen 5km Fußmarsch ohne Schneeschuhe nicht zu denken war. Note2myself: Schneeschuhe kaufen lässt sich jetzt nicht mehr länger aufschieben ;-)

Ende Gelände...

Zum Glück erfuhr ich am Abend, dass es eh nicht kalt genug für ausreichend Eis am Wasserfall war. Trotzdem hätte ich das ganze gerne selbst überprüft und mein fotografisches Glück irgendwie versucht...

Der Schnee war aber irgendwie auch echt falsch verteilt, denn das was im oberen Logartal zu viel war, fehlte dafür rund um Solčava (siehe folgendes Bild) und erst recht an der Igla pri Luče, bei der ich schon gar keine Kamera mehr in die Hand genommen habe :-(

Das Savinja-Tal bei Solčava (und das Ding heißt auch noch Maria Schnee)

Der Regen hatte auch nicht aufgehört und auch das zwischenzeitlich eingenommene geniale Frühstück in der Pension konnte den Frustlevel nicht senken. Ich beschloss also nach genau den Motiven auf die Suche zu gehen, die mich bei meinen bisherigen Besuchen im Logartal schon so sehr fasziniert hatten: Den Bäumen...

Und zwar nach solchen mit noch ein paar farbigen Blättern und für die kein Schnee zwingend nötig war. Zum Glück wurde ich im hinteren – gerade noch zugänglichen Teil des  Logartales – fündig und nach einer Stunde intensivem Auseinandersetzens (im Regen natürlich, welcher langsam in Schneefall überging) mit dem Motiv hatte ich eine neue Dreier-Serie im Kasten und die Stimmung war wieder da, wo sie beim Fotografieren hingehört :-)

Die Bilder gehören eigentlich nebeneinander angeordnet...

...und nicht übereinander. Leider geht das im Blog nicht.

Aber ich glaube sie wirken auch so schon :-)

Neben dieser Serie blieb auch noch das eine oder andere schöne Einzelbild hängen, mit denen ich aber den Blogeintrag nicht überladen will. Äußerst zufrieden machte ich mich auf den Rückweg und schoss dabei noch einigen netten Beifang...

Sagte ich schon, dass das Wetter durchwachsen war? ;-)

Zwischenstand: Der Anfang und das Ende des Tages waren ganz nach meinem Geschmack und der aufkommende Schneefall im höher gelegenen Teil des Tales machten Hoffnung...

Also klingelte der Wecker auch am nächsten morgen wieder gegen 6:30 Uhr und getreu dem Motto:
If at first you don't succeed, stand up early again, fight the bloody headache and try again!
Ich hatte schon am vorigen Abend einen Strategiewechsel beschlossen, um vielleicht doch noch zu meinem Traumbild zu kommen. Der primitive aber hoffentlich dennoch wirkungsvolle Plan sah vor, als erstes diesen ominösen magischen Baum aufzusuchen und zu sehen, was heute möglich war.

Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Denn auf dem Weg dort hin kam ich nicht umher, dieses grandiose Panorama (gemeint ist die Aussicht und erst in zweiter Linie das Bild ;-) ) mitzunehmen:

Klick mich, ich bin sonst so klein ;-)

Und hier noch ein "Making Of" dazu, auf dem auch meine neueste Errungenschaft aus der Schweiz zu sehen ist, von der künftig sicher noch ausführlicher zu berichten sein wird:

Mischmasch: Really Right Stuff, Arca Swiss und Novoflex in tödlicher Kombination ;-)

Danach ging es aber flink weiter und dank der guten Spurarbeit vom Vortag fiel der Weg zum Baum auch gleich viel leichter. Und alle Strapazen waren eh vergessen als ich "meinen" Baum schön überzuckert erblickte, genau so wie gewünscht :-)

Kurze Zeit später war das Bild schon im Kasten, denn ich benutzte einfach die Stativlöcher von gestern und musste so nicht lange überlegen, wie ich wieder die selben Perspektive wie beim Frühjahrs- und Herbst-Bild erhalten würde. Das Ergebnis gibt es aber erst am Ende, ich will ja noch etwas Spannung erhalten ;-) Einen kleinen Vorgeschmack soll aber schon mal das folgende "Making Of" bieten...

Lachen, Harald! Es hat doch endlich geklappt :-)

Da es schon wieder fleißig taute, gab es auch jede Menge Schneebruch von den umliegenden, höheren Bäumen. Da nimmt man nur einmal kurz die Kapuze ab und schon passiert es: Zack, hat man das kalte Zeug im Genick! Aber wenn man die nächste Ladung für solch ein Foto nutzen kann, ist das alles sofort wieder vergessen... :-)

Schneebruch simuliert den nicht vorhandenen Schneefall

Im Anschluss machte ich mich wieder langsam auf den Rückweg zur Pension, wo wieder ein großartiges Frühstück auf mich wartete. Nicht aber ohne wieder etwas Beifang mitzunehmen:

Winter (mit Schnee) und Herbst sind eigentlich meine liebsten Jahreszeiten

Apropos Frühstück...hier ein Eindruck von eben jenem (die Spiegeleier waren da noch in Arbeit):

Zugegeben: Für Veganer gar nicht mal so ideal ;-)

Saft, Brot, Wurst, Käse und Süss-Saures sind komplett selbst gemacht und damit wirklich "Bio". 

Nach kurzer Pause zum Bildersichern und Begutachten, ob auch wirklich alles im Kasten war, machte ich mich dann wieder auf den Weg. Da ich die Hoffnung auf gelegentliche Sonnendurchbrüche – von dieser hatte ich bislang nur sehr wenig und nur zur ungünstigsten Tageszeit gesehen – noch nicht aufgegeben hatte, machte ich mich auf zu höheren Gefilden um evtl. etwas Spotlight auf den einen oder anderen interessanten Teil der Landschaft mitzunehmen. Hatte ich im vergangenen Frühling damit doch großes Glück gehabt...

Je höher ich mich dabei die Berge hoch schraubte, desto mehr nahmen die Schneemassen zu:

Hallo Deutschland: So geht Winter!

Einer der höchsten Bauernhöfe Sloweniens auf knapp 1200m

Am Aussichtspunkt angekommen, verbrachte ich einige Stunden in eisigem Wind mit Warten auf den einen oder anderen Fleck mit Sonne. Der Himmel riss zwar zwei, drei Mal etwas auf, aber leider nicht so, dass es Licht auf einem lohnenden Motiv gab. So blieb das Logartal leider weiter im trüben Licht des bewölkten Himmels. Was den Tierfotografen freut, langweilt den Landschaftsfotografen in so einer Situation leider recht schnell.

Sonnenflecken? Fehlanzeige!


Mehr war leider nicht drin und das ist kein Vergleich zu den Bildern vom vergangenen Mai. Aber man kann halt nicht alles haben ;-)

Auch hier musste erst wieder der menschliche Schneepflug zum Einsatz kommen...

Leider gab das Wetter auch am folgenden Tag keine Sonne her, so dass die anderen geplanten Bildern im Nebel ertranken. Aber der kurze Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich konnte endlich meine Baumserie vollenden. Zum Abschluss gibt es deshalb meine bis dato schönste Baumbildserie in voller Pracht...

Morgen werde ich mich mal an ein Rahmungskonzept und den ersten Druck (auf Hahnemühle PhotoRag oder Bamboo schätze ich :-) ) machen und dann vielleicht meinen Freunden von Bösner einen Besuch abstatten, um die passenden Rahmen zu besorgen...

Wo ich das ganze dann aufhänge ist allerdings noch eine ganz andere Frage ;-)




Ich hoffe, die Serie gefällt Euch genauso gut wie mir. Auch hier gilt, dass sie nebeneinander am besten zur Geltung kommen, aber im Blog sollten sie hoffentlich auch übereinander gut wirken. Wie immer freue ich mich über Kommentare oder Feedback per Mail :-)

Soviel erstmal für heute...

Samstag, 28. Januar 2012

SBTP: Wenn's läuft, läuft's!

Heute habe ich die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ;-) Zum einen darf ich mich über die Veröffentlichung eines weiteren Centerfolds im National Geographic Kids Magazin freuen, zum andere kann ich dazu noch die "Story behind the Photo" (SBTP) erzählen.

Zuerst aber der Beweis für das Centerfold, über das ich mich noch genauso sehr gefreut habe, wie über das Erste und das Zweite...und fast so sehr wie über das Cover vor fast zwei Jahren ;-)

Die Story zu diesem Bild ist das genaue Gegenteil zur ersten SBTP. Musste ich für "mein" Tigerauge noch richtig viel Zeit und Geduld aufwenden, so kam ich mir bei diesem Bild vor wie im Traum, denn als ich im Herbst 2007 in den Bayerischen Wald fuhr, konnte ich mich schon gleich über frischen Schnee freuen, mit dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwingend zu rechnen war.

Hier das Originalbild anstatt einem billigen "Handy-Scan"

Doch das war nur der Anfang. Nachdem ich meine sieben Sachen in der besten Pension weit und breit untergebracht hatte, machte ich mich gleich auf den Weg ins Tierfreigelände. Die jungen Luchse, die dort im Spätsommer zur Welt gekommen waren, ließen mir selbstverständlich keine Ruhe ;-)

Aus meinen vorangegangenen Besuchen dort wusste ich natürlich, dass hier schon etwas Glück im Spiel sein muss, denn die Entfernungen im großen Gehege sind meist grenzwertig für gute Fotos und die Möglichkeiten zum Verstecken für die Luchse gar endlos. Es gibt Fotografen, die Stein und Bein schwören hier schon eine ganze Woche verbracht zu haben, ohne einen einzigen Luchs vor die Linse bekommen zu haben. So schlimm hat es mich noch nie getroffen, aber umsonst gewartet habe ich dort auch schon mehr als genug...

Doch was kann ich sagen? Ich hatte noch kaum Kamera und Stativ aufgebaut, da tauchte auch schon die Mutter mit ihren zwei kleinen Rackern auf. Und zwar nicht irgendwo, sondern in perfekter Fotoentfernung. Normalerweise gibt es in so einer Situation noch irgendeine andere Variable, die dann eben so überhaupt nicht passt. Das Licht, das Wetter, Leute, die das Stativ anschubsen – Ihr versteht bestimmt, was ich meine.

Aber an diesem Tag passte einfach alles und ich konnte schon in den ersten 30-60 Minuten mehr Bilder schießen, als sonst in einer ganzen Woche. Dementsprechend viele blieben am Ende nach dem Ausmisten auch übrig und ich musste "leider" mein sonst geltende Regel, dass nur 10% der Bilder überleben dürfen, über Bord werfen. Die jetzt folgenden Bilder stammen alle von diesem Nachmittag. Wer noch mehr davon sehen will, muss leider zu einem meiner Raubkatzen-Vorträge kommen ;-)

Todesbiss-Training ;-)

Bin ich nicht niedlich?

Katzenwäsche

Drei auf einen Streich

Für mich der Schuss des Tages war aber das folgende Bild, denn noch nie hab ich es geschafft, die gegenseitige Fellpflege mit beiden Zungen gleichzeitig festzuhalten.


Und wie der Titel schon sagt: Wenn's läuft, läuft's! Und so konnten wir auch am nächsten Tag, an dem mein Freund Ralph nachgekommen war, zwar nicht mehr so lang und so viele Bilder schießen, wie am Tag zuvor, aber schlechter waren sie deshalb bei Leibe nicht. Doch seht selbst an Hand der folgenden beiden Beispiele:


Letzteres ist eines meiner All-Time-Favourites und auch Teil meiner neuen Grußkarten-Serie, die sich momentan im Druck befindet und von der es bald noch mehr zu berichten geben wird.

Aber niemand hat solches Glück drei Tag in Folge verdient und so stellten die Luchse am dritten Tag Ihr Kooperation einfach ein und ich musste mir die Langeweile mit Bildern wie diesem vertreiben ;-)


Montag, 28. Februar 2011

The Story behind the Photo

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Da ich immer wieder gefragt werde, wie bestimmte Fotos entstanden sind bzw. wie und womit sie aufgenommen wurden, hatte ich schon vor längerem die Idee, dies doch mal in meinem Blog für ausgewählte Bilder näher zu beschreiben. Heute will ich dann auch endlich mal den Anfang damit machen und welches Bild könnte besser für den Anfang geeignet sein als dieses ;-)

Als ich im September meine Webseite unter dem Namen Eye of the Tiger begann, war mir natürlich klar, dass es dazu auch ein passendes Bild brauchte. Ich wollte aber nicht einfach ein Tigerauge aus einem bestehenden Bild ausschneiden, was für das Web sicher genug Auflösung gehabt hätte, sondern wirklich eines formatfüllend auf den Chip der damaligen Canon 10D bringen. Da ich kein Makroobjektiv besaß, blieb als einzige Möglichkeit nur, mit dem Tele bis an die Naheinstellgrenze zu gehen und zu kucken, wie groß das Auge im Sucher wird. Danach einfach die folgende triviale Regel befolgen
  1. Auge zu klein => Noch ein Telekoverter dazu...
  2. Immer noch zu klein => Gehe zu Punkt 1.
Sicherlich hätte man das alles auch im voraus mit Abbildungsmaßstab etc berechnen können, aber das war noch nie so mein Ding und ich wählte den eher praktischen Ansatz.

Von vornherein war aber klar, dass ich entweder ein Teleskop auftreiben müsste oder mit meinem vorhandenen 70-200/2.8 IS mein Glück im Inneren des Raubtierhauses versuchen müsste. Da ich wusste, das die Tiger nach der Fütterung Ihren Bewegungsdrang erstmal etwas zurückschrauben, schien mir das der geeignetste Zeitraum dafür zu sein. Also machte ich mich am 23.12.2003 zu meinen beiden geliebten Tigern in die Stuttgarter Wilhelma auf.

Doch bevor an irgendwelche Nahaufnahmen zu denken war, gab es erstmal Anderes zu beobachten und festzuhalten ;-)

Und zwar die erste Paarung der beiden Sumatra-Tiger Dumai und Tuan. Etwas untypisch zwar im Schnee, aber ich sah mich schon begeistert den zugehörigen Nachwuchs vor die Kamera bekommen...

Doch wie hier deutlich zu sehen, gab mir Dumai unmissverständlich zu verstehen, dass ich mich da beileibe noch etwas zu früh am Freuen war.

Also konzentrierte ich mich nach der Fütterung wieder auf den eigentlichen Plan und postierte mich mit meinem Geraffel im Inneren des Raubtierhauses. So hell es zwar mit dem ganzen Schnee im freien war, so düster war es da für drinnen. Da die 10D oberhalb von ISO 400 nicht mehr für den von mir angestrebten Zweck zu gebrauchen war, war damit die ISO-Einstellung sehr schnell festgelegt. An Abblenden war gleich auch nicht mehr zu denken, denn nach zweimaligem Anwenden der obigen Regel, hatte ich schon einen 2-fach und einen 1.4-fach Konverter auf das gute 70-200 geschraubt. Zusammen mit dem 1.6er Faktor der 10D waren das also grob 900mm Brennweite bei einem Abstand von nur wenigen Metern (ca. 3m). Mit den Konvertern der Serie II von Canon war das sog. Stacking noch möglich, sowohl die Serie I als auch die neuen der Serie III erlauben es leider nicht mehr, weshalb ich meinen gehassten 2.0er wohl doch noch behalten werde ;-)

Wie der geneigte Leser sicher längst ausgerechnet hat, ergibt das aber leider auch eine maximale Blende von 8.0 und im Endeffekt dann eine Belichtungszeit 1/13s. Zusammen mit einem einfachen Manfrotto 055Pro und dem auch nicht sehr stabilen Manfrotto 486 Kugelkopf genau die Kombination, die scharfe Bilder bei 900mm Brennweite verspricht...

Und genau das stellte sich dann zu Hause auch trotz Spiegelvorauslösung, IS und Kabelauslöser als das größte Problem dar: Die Schärfe der Bilder. Entweder wackelte der Tiger während der Aufnahme mit dem Kopf oder die Kamera kam irgendwie zum Wackeln. In den wenigen Fällen, in denen ein scharfes Bild entstanden war, passte dafür natürlich der Ausschnitt nicht, was bei den engen Gitteröffnungen und dem für das gewünschte Bild sehr exakten Ausschnittes natürlich nicht so verwunderlich war.

Doch das Ergebnis war ernüchternd und alle Bilder in Windeseile auch schon wieder gelöscht. Doch so leichte wollte ich natürlich nicht aufgeben und so ging es am nächsten morgen gleich wieder los.

Der Vormittag bis zur Fütterung verlief ohne besondere Vorkommnisse, was auch an dem direkten Sonnenlicht und den damit nicht gerade idealen Bedingungen für gute Fotos lag. Lediglich das folgende Bild überlebte den Auswahlprozess.


Danach war es wieder soweit und die Konverter durften sich mit dem guten 70-200 paaren und zusammen mit der guten Dumai meine Geduld auf die Probe stellen. Und was soll ich sagen...das Christkind (es war ja der 24.12.) hatten ein Einsehen und als ich zu Hause die Bilder durchging, war tatsächlich eines (in Worten EINES) dabei, bei dem Ausschnitt, Schärfe, Kopfhaltung, Blickrichtung und Licht genau passten. Die restlichen ca. 200 Bilder, die ich an den beiden Tagen zusammen von Dumai geschossen hatte (Tuan hatte leider nie wirklich Modellambitionen), waren alle sofort in die Rundablage gewandert. Aber ich wollte ja auch nur ein Bild haben...

P.S.: Weitere Geschichten gibt es in Zukunft in loser Folge, Vorschläge oder Wünsche für bestimmte Bilder können gerne per E-Mail geäußert werden...