Dienstag, 16. Februar 2016

Meine gefiederten Freunde

Nach etwas Pause möchte ich mich hier mit den versprochenen Bildern wieder zurückmelden. Entstanden sind sie im vergangenen Sommer (ja, ich geb gern zu, dass hier für ein Tagebuch die Verzögerung nicht gerade klein ist ;-) ) unmittelbar um unser Haus.

Turmfalken gehören schon immer zu meinen Lieblingsvögeln. Zum einen, weil ich sie vom Gefieder und dem Körperbau sehr schön finde, zum anderen sind sie als Kulturfolger auch in meinem eher städtischen Lebensraum mit seiner nicht gerade Natur nahen Kulturlandschaft in der Umgebung sehr gut zu beobachten.

Vor einigen Jahren freute ich mich daher sehr darüber, als ein Paar Turmfalken sich anschickte, ein altes, ungenutztes Gebäude, welches Teil einer historischen Klosteranlage war und von dem teilweise nur noch Mauern ohne Dach übrig sind, als potentiellen Brutplatz auszuwählen. Leider wurde das Vorhaben von den allgegenwärtigen Aaskrähen schnell wieder zu Nichte gemacht, so dass ich davon nur wenige Fotos schießen konnte. Hier eines davon zum Beweis der Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Dieses Haus ist zu klein für uns beide!
Leider hat es dann bis 2015 gedauert, bis ein Paar einen neuen Versuch unternahm. Doch dieses Mal war der Versuch von Erfolg gekrönt und nach langem Warten durfte ich endlich das Rufen des Nachwuchses vernehmen. Allerdings ist das Nest nur im vorderen Bereich gut einsehbar, so dass die ersten Bilder erst möglich waren, als die Huderphase nach ca. 2 Wochen vorbei war und die Jungen weiter nach vorne kamen.

Bissel eng hier, oder: Oiner isch emmer d'r Arsch!

Die Eltern mit Futter für die jungen (Links das Männchen)

Nach ca. 3 Wochen wurden erstmals die Flügel ganz zaghaft gestreckt

10 Tage später ist der Wechsel vom Daunenkleid ins normale Gefieder vorbei
Sehr spannend war es für mich, die drei Jungvögel bei Ihren ersten Ausflügen aus dem Nest zu beobachten. Anfangs ging das noch "per pedes" vonstatten...

"Schaut her, Jungs! Ist doch ein Kinderspiel!"

"Oh scheiße, ist das hoch..."
Auf diesem Weg schaffte es der mutigste der drei bis auf den Rand des ehemaligen Dachstuhls. Aber schon am nächsten Tag flogen alle drei zum ersten Mal aus.

Erst einer...

Dann zwei...

Bis schließlich alle drei es auf den nächstgelegenen Baum geschafft hatten...


Auch der Rückweg war durch einen alternativen Landeplatz kein Problem

Erste Landung direkt am Nest

"Warum dreht der jetzt seine Kamera so komisch?"

"Bleib bloß weg von meinem Abendessen!"

Leider wurde das wunderschöne alte Mauerwerk über den Winter komplett verputzt und weiß gestrichen. Selbst wenn also nochmal ein Paar zum Brüten kommen sollte, werden dass die letzten Bilder mit einem "natürlichen" Rahmen von dieser Stelle bleiben. Ihr könnt Euch vorstellen, wie sehr ich mich über die Sanierungsmaßnahmen gefreut habe :-/

Altvogel im Abflug
Und mit diesem letzten Bild will ich mich auch schon wieder verabschieden für heute...