Freitag, 23. August 2013

Arche Noah

Nachdem ich in den letzten beiden Posts schon zwei der drei Hauptteile des neuen Wilhelma Bildbands vorgestellt habe – die Doppelportraits und Reportagen – möchte ich heute noch einen ganz kleinen Überblick über den dritten Hauptteil geben: Die Bildstrecken.

Der Name erklärt sich eigentlich schon selbst, deshalb nur soviel dazu: In insgesamt neun thematisch gegliederten Bildstrecken wird ein Überblick über die Vielfalt der modernen Arche Noah Zoo gezeigt und hoffentlich ein wenig demonstriert, was fotografisch in der Wilhelma möglich ist. Nahezu alle Bilder im Buch und all der hier gezeigten Bilder wurden von jedermann zugänglichen Standpunkten aufgenommen. Wer sich frägt, wie das möglich ist bzw. was hierzu an Handwerkszeug (Wissen in gleichem Maße wie Ausrüstung) nötig ist, dem möchte ich an dieser Stelle gerne (Achtung: Schamlose Eigenwerbung!) meine Tierfotografie Workshops ans Herz legen ;-)

Zu viele Bilder will ich hier natürlich auch nicht vorab veröffentlichen, denn Ihr sollt natürlich alle das Buch erwerben. Aus diesem Grund gibt es im Folgenden, ebenso wie bei den vorherigen Posts, auch nur die schlechteren Bilder aus dem Bildband zu sehen. Um die Guten zu genießen hilft nur der Kauf ;-)

So viel für heute, nächste Woche gibt's einiges zum Thema "Making Of"...
 

Erdmännchen Familie


Junge Schneeleopardin Laura





Graureiher beim Luftkampf

Junge Waldhunde beim Futterstreit

Brütender Kormoran

Wüsten-Hornviper

Weißstorch im frühen Morgenlicht

Kap-Klippschliefer beim Frühsport

Dscheladas im "November Rain"

Farn im eingerollten Stadium


Leistenkrokodil beim Sonnenbaden

Steinbock im Herbst

Neugierige Netzgiraffe

Goldstirnklammeraffe

"Schwitzender" Rosaflamingo

Brillenschlange oder Indische Kobra

Mittwoch, 14. August 2013

Blick hinter die Kulissen

Nachdem ich den neuen Wilhelma Bildband letzte Woche ja schon allgemein und über die Doppelportraits mit den Pflegern und Gärtnern vorgestellt habe, folgt heute Teil 2 der Vorstellung mit Infos über die Reportage-Themen im Buch.

In insgesamt 8 einzelnen Reportagen, die ich im Folgenden kurz vorstellen will, hat der Leser die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines modernen Zoos zu blicken. Für uns Autoren war dies neben der Möglichkeit, den Tieren für die Portraits teils recht nahe kommen zu können, ein weiterer spannender Aspekt bei der Arbeit am Buch, denn es interessierte uns natürlich auch selbst sehr, welch verschiedene Aspekte, Bereiche und Abteilungen einen Zoo ausmachen und was dort jeweils alles an Arbeit anfällt.

Artenschutz: Beginnen möchte ich mit einem der beiden aus meiner Sicht mit Abstand wichtigsten Aspekte, denn ohne aktiven Artenschutz verliert ein Zoo für mich in der heutigen Zeit eigentlichen seine Daseinsberechtigung. Die Zeiten, in denen ein Zoo als Sysmbol für den Sieg des Menschen über die wilden Kreaturen diente, sind zum Glück in unseren Breitengraden weitestgehend wobei, wenn auch sicher noch an einigen Stellen in manchen Zoos die Überreste dieser Zeiten zu sehen sind. Durch die Erhaltungszucht im Rahmen des EEP leistet die Wilhelma einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung verschiedener bedrohter Arten. Neben den beiden folgenden Raritäten aus meinem Bildarchiv, gibt es im Buch natürlich noch einige weitere Bilder zu erfolgreichen Zuchtprogrammen der Wilhelma.

Zwei Brüder: Die nur wenige Tage alten Sumatra-Tiger-Babys Satu & Dua

In freier Wildbahn gibt es noch maximal 300 Sumatra-Tiger
 Manchmal kann aber auch genau das Gegenteil in einem Zoo wichtig sein, z.B. wenn es von einer Art schon genug Tiere in Zoos gibt,so dass eine weitere Zucht nicht sinnvoll ist. Dann kommt u.a. eben die "Pille" zum Einsatz. Je nach Tierart kann diese auch schon mal etwas größer ausfallen:

Flusspferde: Große Tiere – Große Pille

Aufklärung/Bildung: Der zweite und mindestens genauso wichtige Auftrag eines modernen Zoos ist IMHO die Vermittlung Wissen rund um die Themen Artenschutz, Biodiversität, Biologie, etc. All das sollte vor allem Kindern und Jugendlichen möglichst spannend und altersgerecht vermittelt werden, denn Artenschutz und die Erhaltung unserer kostbaren Natur kann nur gelingen, wenn zukünftige Generation so bald wie möglich für diese Themen begeistert werden können. Die Wilhelma betreibt u.a. zu diesem Zweck die Wilhelma-Schule, in der Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene auf vielfältigste Weise für Tiere und Natur begeistert werden.

Die Exponate-Schränke der Wilhelma-Schule

Verschiedene Krallen zum Vergleich
Stefanie Reska mit einem der Grünzügelpapageien
Puzzeln: Beschäftigung für die schlauen Papageien

Futterküche und Beschäftigung: Nicht nur die Tiere der Zooschule sondern natürlich alle Bewohner der Wilhelma müssen beschäftigt werden, denn in der Natur besteht der Alltag für die meisten Arten darin, sich auf Nahrungssuche zu begeben. Um diese nicht zu einfach zu gestalten, lassen sich die Pflegerinnen und Pfleger für ihre Schützlinge teils sehr ausgeklügelte Beschäftigungen einfallen, die in dieser Reportage näher beschrieben werden. Doch zuerst muss das Futter hierfür erstmal beschafft, gelagert und zubereitet werden. Das ist der Job der Futterküche und auch diese wird im Buch ausführlich beschrieben.

Einmal rundrum durch den Hauptraum der Futterküche

Die Wilhelma-eigene Weizenzucht

Tigerkater Carlos muss sich sein Fleisch "erlegen"

Tiermedizin: Bei annähernd 10.000 Tieren ist ein eigener Tierarzt (oder auch zwei) mit passender Krankenstation natürlich eine wichtige Institution in einem Zoo. Die Damen und Herren mit dem Blasrohr sich bei manchen Tieren zwar nicht die beliebtesten aber dennoch unverzichtbare Mitarbeiter der Wilhelma.

Die Blasrohrsammlung der Wilhelma

Passende Betäubungspfeile dazu

Vorbereitung

Deckung ist alles ;-)

Ein Tukan beim Röntgen

Technik: In einem modernen Zoo geht es hinter den Kulissen nur mit sehr viel Technik, allen voran allein die Stromversorgung und Heizung der Gebäude mit Pflanzen und Tieren, die es gerne tropisch warm haben. Auch diesem Thema ist deshalb ein eigenes Reportagekapitle im Buch gewidmet.

Der neue Dieselnotstromgenerator versorgt im Notfall die gesamte Wilhelma
Botanik: Die Wilhelma gilt nicht zuletzt auch auf Grund Ihrer botanischen Sehenswürdigkeiten als einer der beliebtesten Zoos weit und breit, weshalb der Botanik ebenfalls ein eigenes Reportagekapitel gewidmet wurde.

Die beeindruckende Kakteensammlung hinter den Kulissen der Schauhäuser


Lebensräume: Moderne Zoos gehen schon seit längerem dazu über, nicht nur einzelne Tiere und Planzen für sich zu präsentieren, sondern versuchen möglichst realistisch verschiedene natürlich Lebensräume nachzubilden. Beispiele hierfür sind in der Wilhelma u.a. das Amazonienhaus, die Sonorawüste oder auch die verschiedenen Landschaftsbecken im Aquarium und Terrarium. Die Hintergründe und Details hierzu lassen sind in einer weiteren Reportage nachlesen.

Der naturnahe Wasserfall im Amazonienhaus
Historie der Wilhelma: Ein zoologisch-botanischer Garten wie die Wilhelma mit ihrer mehr als zweihundert-jährigen Geschichte hat natürlich sehr viel historisches erlebt und zu erzählen sowie viele Gebäude vorzustellen. Ergänzt wird dieses Kapitel durch eine ausführlich Chronik/Zeittafel.



Der historische Belvedere-Pavillion

Neues Menschenaffenhaus: Den Abschluss bildet eine Reportage zum Thema "Zoo der Zukunft", in der das im Mai 2013 neu eingeweihte Menschenaffenhaus einen Schwerpunkt darstellt.
Moderne Architektur im "Zoo der Zukunft"

Neben den Gorillas haben sich auch die Bonobos gut eingelebt

Wer jetzt hoffentlich noch neugieriger auf den Bildband geworden ist, dem sei unbedingt ein Blick auf die folgenden Webseite ans Herz gelegt: www.eye-of-the-tiger.com/WilhelmaBildband

Natürlich kann das Buch auch persönlich bei mir abgeholt oder an einem meiner vielen Workshops mitgenommen werden, sowie in allen Buchhandlungen, im Wilhelma-Shop oder bei den zahlreichen Veranstaltungen von Live-AV erworben werden.

Über jegliches Feedback freu ich mich wie immer sehr...

Donnerstag, 8. August 2013

Von Menschen und Tieren...

Nach langer – manche mögen sagen viel zu langer Zeit – geht es hier endlich mal wieder vorwärts. Und ich wäre der Letzte, der behauptet, das ich mit diesem Zustand glücklich war, aber aus persönlichen wie vor allem beruflichen Gründen fehlte mir schlichtweg die Zeit sowie auch manchmal die Muße dazu, hier etwas neues Kund zu tun. Nicht dass es nichts Berichtenswertes gegeben hätte ;-) Denn fotografiert habe ich in der ganzen Zeit durchaus mehr als genug. Nur war der größte Teil eben für ein Projekt, das ich erst im vollendeten Zustand vorstellen wollte. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen und über die nächsten Tage will ich Euch deshalb einen der Gründe für die Funkstille näher vorstellen:

Anfang letzten Jahres kam Markus Heffner, seines Zeichens Journalist bei der Stuttgarter Zeitung und Autor mehrerer Bücher (u.a. das Kinderbuch "Hallo Tiger", zu dem ich bereits die Bilder beisteuern durfte), mit der Idee auf mich zu, gemeinsam einen Bildband über die Stuttgarter Wilhelma zu erstellen. Der Letzte stamme aus den 70er Jahren und es wäre wohl nicht verkehrt, hier einen zeitgemäßen und würdigen Nachfolger auf die Beine zu stellen.

Da ich in der Vergangenheit selbst schon Ambitionen in die selbe Richtung an den Tag gelegt hatte, meine Überlegungen aber irgendwie nie aus dem frühen Hirngespinst-Stadium herausgekommen waren, war ich natürlich äußerst leicht zu diesem Projekt zu überreden, zumal er bereits Überzeugungsvorarbeit beim alteingesessenen Konrad Theiss Verlag in Stuttgart geleistet hat, was bekanntlich eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zum fertigen Druckwerk darstellt. Frei nach Wilhelm Busch: 
"Leicht kommt man ans Bücher schreiben, doch schwer an Leute, die's vertreiben" ;-)
Schnell wurde das erste Konzept über den Haufen geworfen und von Markus eine noch viel bessere Idee entwickelt, wie denn ein solcher Bildband mit interessantem Inhalt zu füllen sei und alle Beteiligten waren sogleich Feuer und Flamme, so dass wir im April mit den ersten Probeaufnahmen beginnen konnten, um daraus einen Prototypen (sorry, ich komm halt aus der Softwarebranche) zu bauen, mit dem dann auch die Wilhelma selbst von dem Projekt überzeugt werden sollte.

Eines der dabei entstandenen Bilder ist das folgende:


Es zeigt die Pflegerin Lesley Kirchner, wie sie eine ihrer Lieblings-Bonobodamen mit einem Tierfilm auf ihrem iPhone unterhält. Und genau um diese Beziehungen zwischen Mensch und Tier und die daraus resultierenden Geschichten und Anekdoten geht es im Hauptteil des Buches. Natürlich haben auch Gärtner und Botaniker Ihre Favoriten, wie Jürgen Rühle im folgenden Bild mit seinen gigantischen Goldkugel-Kakteen zeigt.


Ergänzt sollten diese Doppelportraits von acht mehrseitigen Reportagen werden, die den Leser und Betrachter hinter die Kulissen eines modernen Zoos führen, sowie mehreren Bildstrecken, in denen die Vielfalt und Schönheit eines zoologischen und botanischen Gartens den Betrachter in Ihren Bann ziehen sollte.

Die Probelayouts wurden also erstellt, die Wilhelma von unserem Konzept überzeugt und im Laufe der kommenden "Wochen" dann alle Unklarheiten beseitigt, sodass wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen konnten. In ungezählten Stunden wurde alsbald jede und jeder in der Wilhelma vor meine Kameras und per Interview in Markus' Schreibblöcke genommen, die nicht schnell genug auf den Bäumen verschwunden waren. 

Ein glücklicher Zufall wollte es, dass just im Sommer letzten Jahres die EOS-1D X von Canon endlich verfügbar wurde, was mich natürlich ohne Umschweife zu meinem Haus- und Hoflieferanten Photo Universal nach Fellbach führte und sich für dieses Projekt auch sogleich als absoluter Glücksfall herausstellte. Wobei es mir eigentlich schon zuvor klar war, es aber trotzdem Begeisterungstürme in mir auslöste, als es sich in der Praxis auch so bewahrheitete. 

Und ja, es ist natürlich noch immer der Fotograf, der das Bild macht. Aber eine Kamera, bei der der Fotograf auch bei finsteren Verhältnissen den oder die Blitze nur als leichte Unterstützung einsetzen muss, war bei diesem (und vielen anderen) Projekt eine ganz große Hilfe, denn mehr als 30% aller Portrait- und Reportagebilder entstanden mit ISO 6.400 oder höher. Den Bildern sieht man dies aber nicht an und ich habe den Kauf u.a. deshalb auch noch keine Sekunde bereut.

Einmal Hanna Hägele mit Ihren Seehasen
bei ISO 12.800...für alle Skeptiker ;-)

Ohne mich noch weiter in die Details, Schwierigkeiten und sonstigen Geschichten rund um die intensive Foto- und Interviewzeit zu verlieren (davon werde ich bald in einem separaten Blog-Post zusammen mit ein paar "Making Of"-Bildern berichten), möchte ich nun einfach das finale Ergebnis vorstellen, welches ab sofort in allen Buchhandlungen, bei den einschlägigen Online-Gemischtwarenhändlern teils südamerikanischer Herkunft sowie natürlich auch über meine Webseite zu beziehen ist, welche aus diesem Anlass eine neue Landing-Page (zu Deutsch: Startseite) spendiert bekommen hat. Da ich hierfür wie immer weder Kosten noch Mühen gespart habe, ist letzterer  selbstverständlich der von mir empfohlene Weg und zugleich der Einzige, bei dem das Buch auch "ab Werk" mit einer Widmung versehen werden kann...


Das gute Stück misst ca. 22x29cm, ist also optisch auf jeden Fall in einem anschaulichen Bereich, mit 216 Seiten aber noch absolut handlich und eigentlich mit 24,90 Euro in Anbetracht von über 250 nicht gerade schlechten Bildern (ja ich bin halt ein Schwabe) und einer großen Menge an interessanten, spannenden und lehrreichen Texten viel zu günstig ;-)

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Bestellungen werden ab sofort über den folgenden Link gerne entgegengenommen:


Mein freundliches Team aus erfahrenen Buch-, Karten und Kalenderversendern freut sich über jede Bestellung...

Zum Abschluss des heutigen Blog-Posts gibt es noch einige weitere Doppelportraits. Mehr zu den Bildstrecken, Reportagen und "Making Ofs" gibt es dann in den kommenden Tagen.


Lothar Haag und der Persische Leopard Aman

Alexander Mendoza-Weber mit seinen Seepferdchen

Harry "Balboa" Aberle und die Brillenschlange
  
Sylvia Haigis und der Syrische Braunbär Rashid

Madeleine Häfner mit den Flusspfernden Mike und Rosi

Bastian Donderer im Mammutbaumwäldchen

Und last, but never least:
Jürgen Deisenhofer mit Eisbär Anton