Donnerstag, 30. Oktober 2008

Dienstag, 21.10.2008

Um 3.45 Uhr klingelt der Wecker recht penetrant und nach kurzem Zähneputzen sowie ein paar Händen voll Wasser nehmen wir das erste Mal den Dienst eines "Bell Boys" in Anspruch, denn wir haben keine Lust drei Reisetaschen, einen Hartschalenkoffer, eine Fototasche, einen Tagesrucksack, eine Laptoptasche und einen 20kg Fotorucksack in einem Rutsch zum Hotelausgang zu befördern und für mehrer Trips wird die Zeit eher knapp. Aber zu dritt und mit einem Wagen ist das alles kein Problem und ruckzuck ist alles aus dem 17. Stock nach unten gebracht. Beim Auschecken lasse ich es mir nicht nehmen, mich ganz herzlich für den Gratis-Kaugummi zu bedanken. Die Dame am Checkout ist verwundert und fragt mich, welchen Kaugummi ich denn meine. Ich antworte Ihr: "Den Kaugummi, den wir uns vom Teppichboden abkratzen konnten." Sie nimmt es zur Kenntnis und meint nur, dass es sicher nicht wieder vorkommen werde...mehr hatte ich hier auch nicht erwartet.

Das am Vorabend bestellte Shuttle kommt recht pünktlich gegen 4.15 Uhr und nur $6,50 pro Person und 15 Minuten später sind wir am Flughafen, wo ich mal wieder über die unverschämte Gebühr von $3,- für einen lumpigen Trolley ärgere. Ich habe noch nirgendwo auf der Welt auf einem Flughafen für einen Trolley bezahlen müssen, ausser in Las Vegas. Dafür findet man hier mit etwas Glück kostenlosen WLAN-Zugriff...Yin und Yang eben ;-)

Also auf zum Checkin Schalter und damit zur ersten Schlange. Lustiger Weise gibt es hier nur Self-Checkin-Schalter, das soll Personal sparen. Dafür springen 6 mehr oder weniger freundliche Damen von Delta Airlines von Self-Checkin-Schalter zu Self-Checkin-Schalter und helfen den armen Reisenden, die mit dieser grottenschlechten Benutzerführung nicht zu Recht kommen, was auch kein Wunder ist. Nur wo hier jetzt gespart wird, leuchtet uns nicht ein, denn zum Aufgeben des Gepäcks muss man natürlich an einen herkömmlichen Schalter und die Prozedur für Aufkleberdrucken, Tickets nochmal überprüfen, etc. dauert zusammen mit dem Self-Checkin mind. so lange wie ein herkömmlicher Checkin. Aber so kann man die Fluggäste wenigstens noch einmal mehr quälen als sonst üblich. Apropo quälen: Gleich weiter zur Personenkontrolle. Schuhe, Jacke, Gürtel, alles muss ausgezogen werden und in die tollen versifften Plastikwannen gelegt werden. Das jährliche Reinigen der selbigen findet vermutlich nächste Woche statt, so dass wir die maximale Dosis erwischt haben. Versifft ist natürlich auch der Boden, über den wir jetzt in unseren frischen Socken marschieren dürfen, aber es ist ja alles nur für unsere Sicherheit ;-) Das sich in meinem 300er allerdings mehrer Kilo Sprengstoff verstecken ließen, die sich mit einem Handgepäckscanner nicht finden lassen würden, interessiert dafür niemand und ich komme um die sonst übliche Sprengstoffuntersuchung (wie auch schon auf dem Hinflug) drumrum. Das nenne ich amerikanische Gründlichkeit. Beim letzten Mal wurde mir in Atlanta sogar ein Imbus-Schlüssel abgenommen, doch hier ignoriert man sogar die einzige reale Gefahr. Hauptsache wir haben keine Flüssigkeiten dabei :-(

Ich würde zugern wissen, wer eigentlich dafür garantieren kann, dass die Tausenden von Getränkeflaschen, die man im inneren Bereich des Flughafens kaufen kann, alle kontrolliert wurden und daher in Ordnung sind!?

Als wir alles wieder zusammen, die Schuhe wieder an den Füssen und den Gürtel wieder eingefädelt haben, suchen wir uns einen bequemen Platz, um die restliche Zeit bis zum Boarding rumzubringen. Da der WLAN-Empfang sehr gut ist, verbringe ich die Zeit wenigstens sinnvoll mit Bloggen ;-)

Der Flug nach Atlanta verläuft unspektakulär und recht schnell. Dort angekommen machen wir uns auf die Suche nach Briefmarken und einem Briefkasten. Da uns niemand sagen kann, wieviel wir auf eine Postkarte kleben müssen, gehen wir auf Nummer sicher und kleben auf jeden Karte gleich zwei Marken. Falls jemand Strafporto zahlen musste, bitte bei mir melden!

Wer sich jetzt wundert, dass er keine Postkarte bekommen hat, die Erklärung ist ganz einfach: Wir haben nur Postkarten an diejenigen verschickt, die nicht mit einem Internetanschluss gesegnet sind. Alle anderen können hier viel mehr über unseren Urlaub erfahren, als es selbst mit hundert Postkarten möglich wäre.

Danach stillen wir unseren Hunger und verprassen dabei die letzten Dollars, denn es sind noch über drei Stunden bis zum Boarding und damit noch mind. 4,5 Stunden bis es im Flieger wieder was gibt. Die restliche Zeit verbringen wir mit Bummeln durch die zahlreichen Shops und dann gemütlich am Gate, wo es zwar kein freies WLAN gibt, aber ich bereite halt einen weiteren BLOG-Tag schonmal offline vor.

Irgendwann geht es dann endlich los mit dem Boarding und damit der übliche Kampf um einen freien Stauraum für das ganze Fotogeraffel. Wir haben Glück und die ganze Dreierreihe gehört uns zu zweit. Das ist bei dem minimalen Platzangebot, dass ich mit meinen langen Beinen habe, ein guter Ersatz. Der Flug verläuft völlig unspektakulär, der Film ist genauso uninteressant wie beim Hinflug, das Essen wie immer und ich kann wiedermal nicht wirklich schlafen...Sonja zu meinem Erstaunen auch nicht. Da werden wir wohl einiges nachzuholen haben, wenn wir daheim sind.

Neun Stunden später ist es dann soweit und wir sind wieder im vertrauten Heim angekommen. Das Wetter ist richtig schlecht, nass und kalt, aber dafür haben wir wieder unser eigenes Bett, unsere eigene Badewanne, und jeder eine eigene Decke im Bett. Diese Ein-Decken-Pro-Bett-Strategie in den amerikanischen Motels ist einfach nicht unser Ding. Vermissen tun wir aber schon jetzt die Weite, Einsamkeit und grandiose Landschaft, die wir die meiste Zeit der letzten vier Wochen genießen durften und trotz all der unangenehmen Randerscheinungen wissen wir schon sicher, dass dies nicht der letzte Aufenthalt im wilden Westen war. Hoffen wir, dass der Dollar uns noch etwas länger wohlgesonnen bleiben wird...

Jetzt aber endlich zu dem worauf die meisten Leser viel eher warten dürften, als auf das ganze vorangegangene Gelaber (wenn überhaupt jemand das ganze gelesen hat und nicht gleich bis hierher gescrollt hat):

Der Herrscher des Hindukusch

Alle Katzen sind sehr reinlich ;-)

Nach Sonnenuntergang wir der "Heimliche" aktiv und die Zeiten lang...

Und wieder ein Fotograf weniger ;-)

So, das war's jetzt also von dieser Reise. Ich hoffe, es hat Euch/Ihnen genauso viel Spaß beim Lesen und Bilderbetrachten gemacht, wie uns beim Reisen bzw. Fotografieren und mir beim Schreiben und ich würde mich sehr freuen, wenn noch mehr Leser Ihre Meinung zu den Bildern und Texten in Form von Kommentaren oder Emails kundtun. Und damit ist natürlich gerne auch Kritik gemeint, ich freue mich über jegliches Feedback.

Zum Schluss noch etwas Werbung in eigener Sache: Die schönsten Panoramen unserer USA-Reisen wird es dieses Jahr als Panorama-Kalender geben. Format und Preis stehen noch nicht fest, werden aber bald bekannt gegeben und die Kalender werden auf jeden Fall noch vor Weihnachten bei allen Bestellern eintreffen. Wer Interesse hat, möge sich bitte schnellstmöglich per Email bei mir melden, das hilft mir bei der Planung sehr.

Auf jeden Fall vielen Dank für's Mitlesen, die zahlreichen Emails und Kommentare mit Feedback und Eure/Ihre Geduld. So wie es aussieht, werde ich den Blog wohl weiterführen und in unregelmäßigen Abständen hier Bilder präsentieren: Stay tuned!

Liebe Grüße
Sonja & Harald

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